Der Tag begann am Treffpunkt am Tor 4 der Salzgitter Flachstahl AG. Von dort aus wurden wir von
unserem Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kuck zum Kraftwerksgebäude geführt. Vor Ort erhielten wir aufgrund
der strengen Schutzbestimmungen jeweils eine persönliche Schutzausrüstung sowie ein
Audioguide-System. Die Führung übernahmen zwei erfahrene Mitarbeiter, die uns
durch die alten und neuen Schaltzentralen sowie die Turbinenhallen begleiteten.
Die Geschichte des Standorts wurde schnell deutlich: 1937 im NS-Staat für Kriegszwecke errichtet,
ist der Standort seither stetig gewachsen. Dieses Wachstum war spürbar, besonders als wir durch
einen alten Gang gingen und plötzlich vor einer brandneuen 110-MW-Turbinenanlage standen. Der
Kontrast zwischen Alt und Neu könnte nicht stärker sein.
Anschließend besichtigten wir das Kesselhaus, in dem ein
Kessel auf dem neuesten Stand der Technik steht. Hier werden die bei der
Stahlproduktion entstehenden Gase verbrannt, um
aus aufbereitetem Wasser Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf wird dann
in den Turbinen zur Stromerzeugung genutzt, wobei ein großer Teil des Dampfes
direkt für die weitere Verarbeitung des Stahls verwendet wird, da dort viel Wärme benötigt wird.
Zum Abschluss schauten wir uns die über das Gelände verteilten Kühltürme an, die die nicht mehr
nutzbare Restwärme abführen.
Die schiere Größe des Standorts ist beeindruckend und schwer zu beschreiben. Der Standort
Salzgitter verbraucht etwa 1 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs, und man
kann es sehen: Das Brenngas für den Kessel wird in mannshohen Leitungen transportiert, was
schlichtweg beeindruckend ist. Eine Besichtigung des Standorts ist äußerst empfehlenswert, und jede
Person, die die Chance dazu erhält, sollte sie nutzen.
Zum Ende des Rundgangs betonte der Kraftwerksleiter
Herr Schmidt noch einmal, dass die SZFG durch die
Umstellung auf Wasserstoff vor großen Aufgaben steht und ständig auf der Suche
nach Ingenieurnachwuchs ist. Insofern hat unsere Exkursion genau zum richtigen Zeitpunkt
stattgefunden. Schließlich sind die meisten von uns nicht mehr weit von ihrem Abschluss
entfernt.
Dank gehen an unseren Prof. Jürgen Kuck und die Mitarbeiter vor Ort, die uns diese Besichtigung
möglich gemacht haben.
Text: Student St.Klopp
Foto: Privat