Zum Semesterabschluss: Exkursion zum Hüttenwerk Salzgitter

Ein Student berichtet.

Am Dienstag, den 11. Juni 2024, unternahm der Kurs „Energietechnische Anlagen“ eine Exkursion zum Hüttenwerk Salzgitter. Dort wird aus Eisenerz und Kokskohle Stahl hergestellt. Dabei entstehen brennbare Gase wie Kokereigas, Hochofengas und Konvertergas, die zum Teil in der Produktion eingesetzt und zum Teil im eigenen Kraftwerkspark zur Erzeugung von Strom und Dampf genutzt werden. Genau diesen Kraftwerkspark haben wir Studierenden genauer angeschaut.

 

Gruppenfoto bei der Exkursion zum Hüttenwerk SalzgitterDie angehenden Jungingenieurinnen und Jungingenieure der Fakultät Versorgungstechnik und ihr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kuck on Tour.

Der Tag begann am Treffpunkt am Tor 4 der Salzgitter Flachstahl AG. Von dort aus wurden wir von unserem Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kuck zum Kraftwerksgebäude geführt. Vor Ort erhielten wir aufgrund der strengen Schutzbestimmungen jeweils eine persönliche Schutzausrüstung sowie ein Audioguide-System. Die Führung übernahmen zwei erfahrene Mitarbeiter, die uns durch die alten und neuen Schaltzentralen sowie die Turbinenhallen begleiteten. Die Geschichte des Standorts wurde schnell deutlich: 1937 im NS-Staat für Kriegszwecke errichtet, ist der Standort seither stetig gewachsen. Dieses Wachstum war spürbar, besonders als wir durch einen alten Gang gingen und plötzlich vor einer brandneuen 110-MW-Turbinenanlage standen. Der Kontrast zwischen Alt und Neu könnte nicht stärker sein.

Anschließend besichtigten wir das Kesselhaus, in dem ein Kessel auf dem neuesten Stand der Technik steht. Hier werden die bei der Stahlproduktion entstehenden Gase verbrannt, um aus aufbereitetem Wasser Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf wird dann in den Turbinen zur Stromerzeugung genutzt, wobei ein großer Teil des Dampfes direkt für die weitere Verarbeitung des Stahls verwendet wird, da dort viel Wärme benötigt wird. Zum Abschluss schauten wir uns die über das Gelände verteilten Kühltürme an, die die nicht mehr nutzbare Restwärme abführen.

Die schiere Größe des Standorts ist beeindruckend und schwer zu beschreiben. Der Standort Salzgitter verbraucht etwa 1 Prozent des deutschen Primärenergiebedarfs, und man kann es sehen: Das Brenngas für den Kessel wird in mannshohen Leitungen transportiert, was schlichtweg beeindruckend ist. Eine Besichtigung des Standorts ist äußerst empfehlenswert, und jede Person, die die Chance dazu erhält, sollte sie nutzen.

Zum Ende des Rundgangs betonte der Kraftwerksleiter Herr Schmidt noch einmal, dass die SZFG durch die Umstellung auf Wasserstoff vor großen Aufgaben steht und ständig auf der Suche nach Ingenieurnachwuchs ist. Insofern hat unsere Exkursion genau zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden. Schließlich sind die meisten von uns nicht mehr weit von ihrem Abschluss entfernt.

Dank gehen an unseren Prof. Jürgen Kuck und die Mitarbeiter vor Ort, die uns diese Besichtigung möglich gemacht haben.

 

Text: Student St.Klopp
Foto: Privat

 

nach oben
Drucken