Exkursion zum Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
Praxisnah unterwegs: Das 3. Semester der Bio- und Umwelttechnik sowie Umwelt-Wirtschaftsingenieurwesen
Die DSMZ in Braunschweig ist eines der größten Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 50.000 Kulturen, einschließlich über 27.000 verschiedene Bakterien- und 4000 Pilz-Stämme, 800 menschliche und tierische Zelllinien, 700 Pflanzenzelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA. Die bereichsübergreifende Forschung beschäftigt sich mit a) mikrobieller Diversität und den zugrunde liegenden evolutionären Mechanismen, wie Genomevolution und Populationsgenetik, b) verbesserten Methoden für den Zugriff und die ex situ Konservierung der Biodiversität sowie c) molekularen Mechanismen biologischer Interaktionen, wie Symbiosen, Krankheitsmechanismen oder Krebs.
Unser Ingenieurnachwuchs (3. Semester Bio- und Umwelttechnik sowie Umwelt-Wirtschaftsingenieurwesen) und Prof. Elke Wilharm waren Anfang November 2017 dort zu Gast und erhielten Einblicke in vier Fachabteilungen, die sich mit Stammhaltung, Charakterisierung, Qualitätskontrolle und Erforschung von Bakterien, Bakteriophagen (Bakterienviren), Cyanobakterien und Pilzen befassen. Die Studierenden konnten z.B. einer technischen Assistentin bei der Vorbereitung zur Konservierung von Schimmelpilzen über die Schulter schauen und staunten über den Grad an "Handarbeit" und die geforderte Feinmotorik beim Befüllen winziger Kapillaren. "Mich hat die Forschungsarbeit mit Bakteriophagen am meisten fasziniert und ihre zukünftige Nutzung als alternative Antibiotika", sagte einer der Teilnehmer nach Exkursionsende. Gemeinsames Fazit der Studierenden: Eine derartig umfassende Sammlung von Mikroorganismen kennenzulernen, war eine sehr interessante Ergänzung der Vorlesung „Molekular- und Mikrobiologie“!
Herr Dr. Wittmann demonstriert Kulturschalen mit Phagen-infizierten Bakterien.
Text: K.Peukert, E.Wilham
Foto: E.Wilharm