Absolventen/-innen im Interview

Arne Ricks B.Eng. - Bauleiter bei HOCHTIEF

Unser Interviewpartner, Arne Ricks B.Eng. ist Absolvent des Studiengangs Energie- und Gebäudetechnik und berichtet von seinem Berufseinstieg als Nachwuchsingenieur bei HOCHTIEF in Hamburg. Seit kurzem ist Herr Ricks nun dort Bauleiter und für Gewerke mit einem Auftragsvolumen von ca. 1,4 Millionen Euro zuständig.

Peukert (Pe): Hallo Herr Ricks. Warum haben Sie sich das Studium Energie- und Gebäudetechnik ausgesucht?

Ricks (Ri): Moin Frau Peukert. Die Begeisterung für die Gebäudetechnik entstand bereits in der Schulzeit bei Wandertouren in den Alpen: Viele Alpenvereinshütten liegen abgelegen und sind ohne Anbindung an eine versorgungstechnische Infrastruktur. Meine Idee war es damals, im späteren Berufsleben Konzepte für die Versorgung von solchen Hütten zu erstellen.

Pe: Welche Vertiefungsrichtung haben Sie im Studium gewählt?

Ri: Ich hatte mich für die Vertiefung „Regenerative Energietechnik“ entschieden. Zu dieser Zeit war ich neben dem Studium als studentische Hilfskraft, also als „HiWi“ bei Prof. Lars Kühl im Labor für Heizungstechnik beschäftigt. Während dieser Arbeit hatte ich bereits mit Projekten zu tun, die auch genau in diesem Schwerpunkt thematisiert wurden. Es lag daher nahe, aufgrund des HiWi Jobs und meines persönlichen Interesses an diese Vertiefungsmöglichkeit anzuknüpfen.

Besonders spannend war die Vorlesung „Heizungstechnik, Teil II“. In meinem Semester haben Prof. Kühl und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen gemeinsam mit uns Studierenden eine Bestandsaufnahme vom Ort Duingen (Kreis Hildesheim) durchgeführt. Die Daten wurden dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zusammengefügt und es entstand ein integriertes Quartierskonzept. Die Idee war, dass der komplette Energiebedarf dieses Ortes zukünftig regenerativ erzeugt werden sollte.

Pe: Haben Sie weitere Praxiszeiten absolviert?

Ri: Ja, es ist auch wichtig, neben dem Studium weitere Praktika zu machen. Zum Beispiel habe ich mein erstes Praktikum bereits nach dem 2. Semester in einem Planungsbüro absolviert. Dort habe ich Heizlastberechnungen erstellt und die Revisionsplanung vor Ort auf Richtigkeit geprüft.

Pe: Wie ging es gegen Studienende weiter?

Ri: Ich hatte zunächst mich interessierende Unternehmen herausgesucht und dort einfach angerufen, um mein tatsächliches Interesse zu zeigen. Danach folgten dann schriftliche Bewerbungen und ich bekam sehr schnelle Rückmeldungen mit Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Die Entscheidung für HOCHTIEF war schnell getroffen und ich hatte bereits einen Arbeitsvertrag, bevor ich meinen Bachelorabschluss in der Tasche hatte.

Pe : Nun sind Sie dort seit drei Jahren. Rückblickend war es ein Glücksgriff? Was gehört zu Ihren Tätigkeiten?

Ri: Ja, absolut. Ich habe es richtig gut getroffen und bin bei HOCHTIEF zunächst als Nachwuchsingenieur eingestellt worden. Dies bedeutet, dass ich erst eine Workshop-Reihe durchlaufen musste, um das Unternehmen sowie meine Kollegen aus den jeweiligen Niederlassungen kennenzulernen. Das hat mir auch ermöglicht, frühzeitig wichtige Kontakte zu knüpfen. Nachdem ich in der Bauleitung auch schon aktiv unterstützen konnte, bin ich nun vor kurzem zum Bauleiter befördert worden,

Momentan führe ich auf einem Sanierungsprojekt die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte und MSR. Ich bin dafür verantwortlich, für unsere geschuldete Leistung einen Nachunternehmer zu suchen, diesen passend zu beauftragen und bis zur Fertigstellung zu führen. Das heißt, ich muss im Vorfeld auch die Planer anleiten und prüfen, ob passend zum Bausoll geplant wird. Für die Beauftragung vom Nachunternehmer muss ich die passenden Vertragsgrundlagen erstellen, damit klar hervorgeht, was gefordert und geschuldet ist. In der Ausführung muss ich Gewerke auf der Baustelle koordinieren, um einen sinnigen Bauablauf zu haben, Qualität prüfen und immer auch ein Auge auf den Terminplan haben.
Grundsätzlich habe ich natürlich auch Unterstützung im Unternehmen. Also wenn ich mal eine Frage habe, stehe ich nicht alleine da. Aber im Grunde bin ich für eine erfolgreiche Ausführung verantwortlich. Momentan leite ich Gewerke mit einem Auftragsvolumen von ca. 1,4 Millionen Euro. Neben der Bauleitung bin ich für anlaufende Projekte in der Planungsleitung tätig und prüfe Planungsunterlagen.

Pe: Waren nach dem Studium weitere Qualifizierungen notwendig?

Ri: Ja, selbstverständlich ist es nötig, sich durch externe Schulungen fachlich auf dem Laufenden zu halten. Ich besuche in regelmäßigen Abständen z.B. Seminare, zu den Themen „Änderungen von Normen“ usw. HOCHTIEF bietet ein umfassendes Schulungsprogramm an.

Pe: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Ricks. Könnten Sie bitte zum Abschluss noch diesen Satz vervollständigen? „Einen guten Ingenieur (m/w) zeichnet aus, dass er…“

Ri: …Probleme erkennt und löst, bevor sie eigentlich entstehen.“ Also das Motto sollte lauten: „ Problem erkannt, Problem gebannt!“

Text: K. Peukert
Foto: Privat

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