Unser Interviewpartner Enno Klaaßen M.Eng. hat direkt nach dem Studium der Bio- und Umwelttechnik den berufsbegleitenden Masterstudiengang Energiesystemtechnik studiert. Seinem Berufseinstieg als Projektleiter im Anlagenbau folgte eine Stelle als Projektleiter im Bereich Wasser-/ Abwassertechnik. Im Planungsbüro Dr. Born - Dr. Ermel GmbH ist Herr Klaaßen heute als stellvertretender Büroleiter der Niederlassung Aurich tätig. Auch dort ist das Medium Wasser sein Spezialgebiet.
Peukert (Pe): Hallo Herr Klaaßen. Wie sind Sie auf die Fakultät Versorgungstechnik aufmerksam geworden?
Klaaßen (Kl): Hallo Frau Peukert. Ich bin im Vorfeld auf der Suche nach dem richtigen Studienplatz bei Internetrecherchen auf den Studiengang Bio- und Umwelttechnik aufmerksam geworden.
Pe: Wo haben Sie neben der Theorie im Studium auch Praxiserfahrungen gesammelt?
Kl: Mein Betriebspraktikum habe ich in Leer bei der Fa. Jovyatlas Elektrische Umformtechnik GmbH abgeleistet. Dort war ich in den Bereichen Metallbau, Elektrotechnik (speziell Widerstandsbau) und Betriebsorganisation eingesetzt. Zum Beispiel konnte ich dort gut meine bis dahin im Studium erworbenen CAD-Kenntnisse im Umgang mit der Laser-Schneidemaschine einsetzen, womit Bauteile für die jeweiligen Anlagen aus- und zugeschnitten wurden.
Pe: Wie ging es nach Studienende bei Ihnen weiter? Welche beruflichen Stationen folgten?
Kl: Während des Bachelorstudiums Bio- und Umwelttechnik hatte ich bereits nebenbei ca. 2 Jahre beim Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Braunschweig gearbeitet. Auch meine Bachelorarbeit zum Thema „Ozongenerator – Elektrolytische Erzeugung von Ozon“ zur Trink- oder Brauchwasserdesinfektion habe ich in dem Institut geschrieben. Nach dem Studienabschluss konnte ich dort als techn. Angestellter in Teilzeit weiterarbeiten und somit den berufsbegleitenden Masterstudiengang Energiesystemtechnik an der Fakultät Versorgungstechnik beginnen. Nach erfolgreicher Masterarbeit „Herbizid-Elimination an Diamantelektroden“ zur Entfernung von Pestizidrückständen in Brauchwasser habe ich zunächst als Projektleiter im Anlagenbau bei der Fa. Landwehr Wassertechnik GmbH in Schöppenstedt gearbeitet. Seit 2013 arbeite ich im Planungsbüro Dr. Born - Dr. Ermel GmbH in der Niederlassung in Aurich.
Pe: Welche Tätigkeit üben Sie derzeit aus?
Kl: Zurzeit arbeite ich als handlungsbevollmächtigter Projektleiter im Bereich Wasser-/ Abwassertechnik. Zu Beginn des Jahres 2019 wurde ich zum stellvertretenden Büroleiter der Niederlassung Aurich ernannt. In dieser Rolle obliegt mir die technische und wirtschaftliche Leitung des Büros sowie der Projekte der Abwasser- und Schlammbehandlung und der Trinkwassertechnik. Zudem bin ich in die strategische Weiterentwicklung der Niederlassung in technischer, organisatorischer und personalwirtschaftlicher Hinsicht eingebunden.
In der Leitung von Projekten mit Investitionsvolumen bis 10 Millionen Euro über alle Leistungsphasen hinweg, stehe ich sowohl unseren Kunden als auch dem Projektteam (mit den Gewerken Bautechnik, Verfahrenstechnik, Elektrotechnik) als Ansprechpartner zur Verfügung. Im Rahmen der Vor-, Entwurfs- und Ausführungsplanung ist dabei die Optimierung und Ertüchtigung von kommunalen und industriellen Kläranlagen, Pumpwerken und Wasserwerken im Nord-Westen Deutschlands das Hauptziel.
Pe: Können sich Studierende bei Ihnen bewerben, wenn sie mehr über die Wasser-/ und Abwassertechnik lernen wollen?
Kl: In Kooperation mit einigen Hochschulen und Universitäten ermöglichen wir sehr gerne Studentinnen und Studenten die Durchführung von Betriebspraktika und die Erarbeitung von Abschlussarbeiten im Rahmen einer Mitarbeit in laufenden Projekten. Die Betreuung genau dieser Studierenden sowie die abschließende Prüfung als Zweitprüfer gehören ebenfalls zu meinem Aufgabengebiet.
Pe: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Klaaßen. Könnten Sie bitte zum Abschluss noch diesen Satz vervollständigen? „Einen guten Ingenieur (m/w) zeichnet aus, dass er…“
Kl: …immer flexibel, up to date und wissbegierig bleibt und die richtigen Rückschlüsse aus Fehlern zieht.“
Text: K. Peukert
Fotos: Privat