Ein Semester in Schottland -
Laura Matos berichtet

Laura Matos, Studentin der Bio- und Umwelttechnik, berichtet über ihren viermonatigen Aufenthalt in Schottland und ihre Zeit an der University of the West of Scotland.

2020_02_matos_laura_schottland_02"Seit dem ersten Semester war ich fest davon überzeugt, ein Semester irgendwo im Ausland zu verbringen und habe mich sehr spontan für Schottland entschieden. Ich wurde von Beginn an bei jeder Entscheidung sowohl von Frau Prof. Klapproth und Herrn Prof. Ahrens als auch dem International Student Office (ISO) der Ostfalia Hochschule unterstützt. Ein großes Problem während meiner Planung waren aber nicht die ganzen auszufüllenden Formulare, sondern der zu dem Zeitpunkt bevorstehende Brexit. Bei einem Austritt vor Beginn meines Semesters wäre nämlich die versprochene Erasmus Förderung hinfällig gewesen. Meine vorab geplante Kurswahl bot mir die Möglichkeit einerseits das Modul „Simulation biotechnologischer Anlagen“ als auch die Vertiefung „ External Studies“ anrechnen lassen zu können. Allgemein wirkt der Campus in Paisley deutlich größer als unserer hier in Wolfenbüttel. Wobei das vermutlich nur daran liegt, dass sich dort alles an einem Ort befindet und nicht aufgeteilt ist. Die einzelnen Gebäudekomplexe sind teilweise miteinander verbunden, wodurch ich mich anfangs sehr oft verlaufen habe und nie auch nur einen Ausgang sofort gefunden habe. Verwirrt hat mich jedoch vor allem die Anordnung der Tische in den Vorlesungsräumen. Anstatt in Reihen aufgestellt, standen diese als Gruppentische angeordnet. So saßen die Studierenden teilweise mit dem Rücken zur Tafel. Für uns hier eher nicht so üblich, waren die akribische Anwesenheitskontrolle mittels des Studentenausweises sowie die Anwesenheitspflicht bei den von Professor/-innen geleiteten Tutorien. Bei nicht erscheinen gab es sofort eine E-Mail und eine Verwarnung. Bei zu häufigen Fehlen wurde man aus dem Kurs gestrichen. Die geforderten Leistungen (z.B. Laborberichte, Tests, Prüfungen, Präsentationen) waren alle machbar. Im Unterschied zu uns wurde jede noch so kleine Leistung benotet und ging am Ende in die gesamte Modulnote ein.

Dadurch dass ich nur an drei Tagen der Woche Vorlesungen hatte, hatte ich viel Zeit, um alles zu erkunden. Paisley ist nur 10 Min. von Glasgow entfernt und bietet sehr viele Sehenswürdigkeiten an. Zum Beispiel die University of Glasgow, den Botanischen Garten, West End, Glasgow Cathedral und, und, und… Neben Edinburgh waren auch die Highlands auf meiner Bucket List. Diese sich anzuschauen, lohnen sich auf jeden Fall! Durch das Angebot von speziellen Bustouren für Studierende ist man nicht auf ein Auto angewiesen und kann sehr viel von dem Land sehen. Darüber hinaus habe ich noch einen kurzen Abstecher nach London gemacht. Morgens bin ich hingeflogen und nachts bin ich mit dem Bus wieder zurückgefahren. Andere Studierende fanden, dass ein einziger Tag nicht ausreichen würde, jedoch musste ich mich so um keine Unterkunft kümmern. Unser letzter Trip war ein Wochenende in Dublin. Eine wunderschöne Stadt, die ich definitiv noch öfters besuchen werde. All das wäre jedoch nur halb so witzig, halb so erträglich und vor allem halb so erlebnisreich gewesen, wenn nicht all die neuen Leute gewesen wären. Es war unglaublich spannend, so viele verschiedene Charaktere aus anderen Kulturen kennen zu lernen, mit ihnen zu feiern, zu kochen und zu leben. Auch wenn ich nur vier Monate mit ihnen verbracht habe, habe ich tolle neue Freunde kennen gelernt. Nach einiger Zeit haben sich so viele Insider Witze entwickelt, dass ich gar nicht mehr in der Lage bin, eine normale englische Konversation zu führen - ohne zu lachen."

Text & Fotos: L. Matos

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