Student Felix Rottenbacher berichtet über sein Auslandssemester in Finnland

Die Wahl nach Finnland zu gehen, ist mir sehr leicht gefallen. Dies mag wohl nicht an der verbreiteten Saunakultur liegen. Stattdessen spielten die Landschaft mit den vielen Seen – meist in Verbindung mit eben jener Sauna – aber auch das herausragende Angebot für Studierende eine ausschlaggebende Rolle. Als „Bio- und Umwelttechnik“-Student hatte ich einige Optionen zur Auswahl. Selbst nach Wahl auf Finnland konnte ich zwischen drei verschiedenen Partnerhochschulen auswählen. Als größte Studentenstadt Finnlands erschien mir Tampere mit seinen drei großen Universitäten und zudem als drittgrößte Stadt Finnlands mit seiner Entfernung von nur zwei Zugstunden zu Helsinki ideal. Das daraus resultierende Studentenleben sowohl durch das vereinte Kursangebot der Universitäten als auch das breite und gut organisierte Angebot an Veranstaltungen außerhalb der Uni ist gerade als ERASMUS Auslandsstudent sehr praktisch. So habe ich mich bereits im Vorhinein auf viele dieser Vorteile gefreut. Anfang August 2019 ging es dann für mich los.
Der Beginn des Studiums an der TAMK war sehr gut organisiert. Die Erfahrung der TAMK mit Auslandsstudierenden wurde sehr deutlich und die erste Woche des Studiums war geprägt von vielen Einführungs- und Organisationsveranstaltungen. Die Studiengänge der TAMK und der Ostfalia Hochschule ermöglichen eine Übertragung von einigen Kursen. Ein großer Unterschied ist jedoch die Art und Weise der Lehrveranstaltungen. E-Learning ist genauso ein fester Bestandteil der Kurse, wie meist wöchentliche digitale Abgaben, praktische Laborarbeiten und Anwesenheitslisten in Vorlesungen. Der Studiengang in englischer Sprache wurde besucht von einigen Finnen, vielen ausländischen Studierenden, die ihr gesamtes Studium in Finnland absolvieren und einigen wenigen Austauschstudierenden, die nur für ein oder zwei Semester bleiben, also so wie auch ich. So werden viele Nationalitäten zusammengebracht, alle verfolgen ein gemeinsames Ziel. 

Neben dem Studium ist Gelegenheit, die Landschaft und nationale Diversität der auslandsstudentischen Gemeinschaft zu nutzen. Wanderungen und Übernachtungen im Nationalpark in Zelten und Holzhütten, Reisen nach Estland, Lettland, Norwegen und Schweden, und eine Menge Partys haben das Semester viel zu schnell vorbeifliegen lassen. Ein besonderes Highlight war die Fahrt nach Lappland, im äußersten Norden Finnlands, am Ende des Semesters kurz vor Weihnachten. Die Übernachtungen in einer unwirklichen Schneelandschaft waren ein unvergessliches Erlebnis.  

Die internationalen Freundschaften mit ihren daraus entstandenen Insider Witzen und die so durchmischte Universität, welche mir neues Wissen auch abseits des Fachgebietes vermitteln konnte, lassen mich oft an mein Semester in Finnland zurückdenken. Ich bin meiner Fakultät, insbesondere Dr. Hedda Sander und Prof. Corinna Klapproth sowie dem International Student Office (ISO) der Ostfalia Hochschule sehr dankbar für die allumfassende Unterstützung.
In varietate concordia – in Vielfalt geeint; Welch ein hohes Gut wir haben, in einem vereinten Europa zu leben, in dem internationale Begegnungen wie diese durch ERASMUS Programm möglich werden.

Der Finne sagt: „Kiitos paljon!“, also vielen Dank.

Weitere Eindrücke aus meinem Auslandssemester sind hier zu sehen: https://www.instagram.com/felix_finland 

Text und Fotos: Felix Rottenbacher (Auslandssemester 08. - 12.2019)

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