Wartung unseres Elektrolyseurs:
Zukünftige Projekte können starten

(vlnr.) Lab.-Ing. Michael Mundt, Prof. Dr. Ekkehard Boggasch, Roberto Loi.

Seit dem 29.06.20 läuft eine einwöchige Wartung unseres Elektrolyseurs durch die Schweizer Herstellungsfirma Ener Blue SA aus Rancate im Tessin. Der Elektrolyseur wird damit für die nächsten Jahre und zukünftigen Projekte fit gemacht, wird also "grünen Wasserstoff“ aus erneuerbaren Energien produzieren. Die mehrere 1000€ teure Wartung wird neben dem Labor für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik auch teilweise von der Fakultät mit finanziert.

Die Thematik grüner Wasserstoff ist nun in aller Munde, doch wussten Sie, dass wir auf dem Gebiet nun schon eine 10-jährige Erfahrung haben? Unser Elektrolyseur, der ein Teil des regenerativen Energieparks ist, wurde im Rahmen einer von der DFG-begutachteten Großgerätebeschaffung im Wert von 119.000 € im Jahr 2009 für das Labor von Prof. Ekkehard Boggasch von der damaligen Firma AccaGen, jetzt Ener Blue, beschafft und 2010 in Betrieb genommen. Der Elektrolyseur wurde im Rahmen von Abschlussarbeiten elektrotechnisch und datentechnisch in den Energiepark integriert und nutzt erneuerbare Energien zur Produktion von "grünem Wasserstoff" durch Energie aus der Sonne, dem Wind oder dem BHKW. Bei einer max. Aufnahmeleistung von 6 kW wird in einer Stunde bei der alkalische Druckelektrolyse ein Normkubikmeter hochreiner Wasserstoff produziert, der bei 30 bar lokal in Flaschen gespeichert wird. Der gespeicherte Wasserstoff kann in Schwachlastzeiten, also wenn keine Sonne scheint oder kein Wind weht, durch eine Brennstoffzelle wiederum in elektrische Energie zurückgewandelt werden.
„Der Elektrolyseur wurde im Rahmen von Forschungsprojekten und Doktorarbeiten (Dr. Baumann 2015, und Dr. Dimopoulou 2019) sowie weiteren Abschluss- und Projektarbeiten intensiv untersucht. Auch ein Doktorand des Instituts für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart führte hier schon Messungen für seine Doktorarbeit durch, da die dezentrale Wasserstofferzeugung in diesem Leistungsbereich für geplante zukünftige Marsmissionen interessant ist“ berichtet Prof. Boggasch.

Roberto Loi bei den Wartungsarbeiten.

Ausschnitt des Elektrolyseurs, der den "grünen Wasserstoff" herstellt.

Text: E.Boggasch
Fotos: F.Köhler

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