Exkursion zur Avacon AG in Salzgitter

Am 18.05.2022 besuchten die Studierenden unserer Fakultät Versorgungstechnik das erste Mal seit 2019 wieder die Netzleitstelle der Avacon AG in Salzgitter. Die sonst jährlich stattfindende Exkursion vermittelt im Rahmen der vertiefenden Vorlesungsveranstaltung „Gasnetze/Planung und Auslegung gastechnischer Anlagen“ des sechsten Semesters einen praxisnahen Bezug für die Studierenden im Bereich der öffentlichen Gasversorgung. Pandemiebedingt konnte diese Exkursion in den letzten zwei Jahren leider nicht stattfinden. Begleitet wurde die Exkursion von Prof. Benno Lendt und Stefanie Walter (M.Eng.).

Die Exkursion wurde von dem Avacon Abteilungsleiter Betrieb Gashochdruck Mitte Herrn Falko Thorhauer geleitet, der seinerseits Absolvent unserer Fakultät ist.

In einem Vortrag wurde, im Anschluss an die Unternehmenspräsentation über die Organisationsstruktur und Aufgabengebiete der Avacon AG, der Schwerpunkt auf die Versorgungsstrukturen des Gasnetzes und den Aufbau einer Gasdruckregel- und Messstelle gelegt. In Salzgitter Hallendorf befindet sich ein zentraler Einspeisepunkt, der das bestehende Hochdrucknetz nach Norden (Wolfsburg) sowie nach Süden (Kassel) versorgt. Anhand von Fließbildern wurde deren Aufbau sowie die Aufgaben und Funktionen der einzelnen Anlagenkomponenten erläutert und mit den Studierenden diskutiert.

Bei der Besichtigung der Leitwarte, in der das gesamte Versorgungsnetz mit einer Vielzahl von Messpunkten in allen Versorgungsmedien erfasst und in Echtzeit beobachtet wird, konnten die Studierenden einen Eindruck von dem Aufgabengebiet eines Gasversorgers gewinnen. Auch hier lag das Hauptaugenmerk auf der Betrachtung des Gasnetzes. Durch zwei Mitarbeiter erhielten die Studierenden einen guten Einblick einerseits in das „Alltagsgeschäft“ mit einer Vielzahl von Störmeldungen wie technische Defekte an Anlagenkomponenten und Anrufe von Kunden, die Gasgeruch wahrnehmen sowie andererseits eine Übersicht über die Vorgehensweise beim Auftreten möglicher Großschadensereignisse und deren Abhandlung. Ebenso gehören der Bezug des Erdgases und die Bestimmung der benötigten Gasmengen mit Hilfe von Bedarfssimulationen anhand von Standardlastprofilen hier zum „ Alltagsgeschäft“.

In einer anschließenden Ortsbegehung konnte die Gasdruckregelstation mit zugehöriger Technik (z. B. Sicherheits- und Regeleinrichtungen) umfassend besichtigt werden, in der ein Einspeisedruck von bis zu 70 bar auf einen weiterführenden Druck von 25 bar reduziert wird, während sämtliche Parameter zur Mengen- und Qualitätserfassung sowie Ab- bzw. Verrechnung mit Kunden parallel erfasst werden.

"Die Exkursion war wieder ein voller Erfolg und für die Studierenden ein interessanter Einblick in die Praxis" freut sich Prof. Lendt. 

Text & Fotos: B. Lendt, St. Walter

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