Angewandte Forschung

An der Fakultät Bau-Wasser-Boden werden in der Regel praxis- und anwendungsorientierte Forschungsprojekte auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt. Die Forschungsschwerpunkte liegen aktuell hauptsächlich in den Bereichen Schutz, Schonung und Optimierung der Ressourcen Wasser und Boden sowie bei der Sanierung von belasteten Baumaterialien.

Die Forschungsthemen werden, soweit sinnvoll, unmittelbar in Vorlesungen und Laborpraktika integriert. Im Rahmen von Praxisprojekten und Abschlussarbeiten werden regelmäßig Themen zu forschungsrelevanten Inhalten bearbeitet.

 

Aktuelle Forschungsprojekte

Gnarrenburger Moor: Gebietskonzept und Wassermanagement (GnaMo2)

Gnarrenburger Moor: Gebietskonzept und Wassermanagement

Finanziell gefördert durch

 

Projektpartner

Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt ist das Folgeprojekt Modelprojektes „Gnarrenburger Moor“. Dies hatte zum Ziel klimaschutzorientierte und torfschonende Maßnahmen für eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Moorgrünflächen zu entwickeln. Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes waren Demonstrationsversuche zu einer schachtbasierten Unterflurbewässerung und intensive Messungen der Treibhausgasemissionen. Das von Dezember 2020 bis Oktober 2022 dauernde Folgeprojekt setzt einen Fokus auf das Wassermanagement in dem ein ganzheitliches Bewirtschaftungskonzept erarbeitet wird. Die Projektleitung liegt bei dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), die landwirtschaftliche Beratung und die agrarstrukturelle Erhebung werden von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) durchgeführt und die Entwicklung des einzugsgebietsbezogenen Wassermanagements wird vom Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg bearbeitet.

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/gnamo/

Emplement

Emplement

Das internationale Verbund-Forschungsprojekt „Qualifizierung städtischer Regionen zur Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Resilienzstrategien unter Berücksichtigung des urban-ruralen Nexus (emplement!)“

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema „Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen“

Finanziell gefördert durch

 
Projektpartner    
 

 
Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten – ein Trend, der sich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen wird und die Infrastruktur in den städtischen Gebieten vor große Herausforderungen stellt. In Vietnam, wo das Projekt „emplement!“ realisiert wird, schreitet die Urbanisierung besonders schnell voran und damit auch der Bedarf, entstehende Nachhaltigkeitsprobleme zu lösen und die Resilienz zu stärken.

emplement! befasst sich mit den wesentlichen Problemen, die mit der praktischen Umsetzung von Strategien und Plänen verbunden sind. Eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung liegt in der Stärkung und Befähigung der beteiligten Akteure sowohl auf der Planungs- , als auch auf der Praxisebene. Daher sollen im Projekt Methoden und Kompetenzen entwickelt werden, die die praktische Implementierung konkreter Maßnahmen unterstützen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Umsetzungsaktivitäten, die von der Stadt Da Nang und der Provinz Quang Nam entwickelt und durch Projektvorschläge des emplement!-Teams ergänzt werden.

Wesentliches Ziel von emplement! ist es, übertragbare Umsetzungstools zu entwickeln und anzuwenden, die Verwaltungen und relevante Akteure/ Beteiligte in der Stadt Da Nang und der angrenzenden Provinz Quang Nam in die Lage versetzen, ihre übergeordneten Strategien und Visionen in praktische, effiziente, nachhaltige sowie resiliente Maßnahmen zu überführen und diese auch umzusetzen.

Aufgrund der Bedeutung für die Zielregion wurden für die Projektaktivitäten vier Aktionsfelder bestimmt:

  1. Tourismus,
  2. Land-/ Forstwirtschaft,
  3. Industrie,
  4. Gebäude/ bebaute Umwelt.

Das Projekt begann 2019 und hatte ein Definitionsphase, die 2020 endete. Nun folgt eine vierjährige Forschungsphase.

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/emplement/

 

5G in der Landwirtschaft

5-GLaRe (und Rettungswesen) Konzept des Landkreises Uelzen

 

Finanziell gefördert durch

Aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestag

 

Projektpartner

Wasser ist weltweit der wichtigste Produktionsfaktor in der Landwirtschaft und damit bei der Herstellung von Nahrungsmitteln. Zusätzliche Bewässerung ist bei ungünstigen Boden- oder Klimaverhältnissen, zur Absicherung und umweltverträglichen Steigerung der Produktivität oder zum Anbau höherwertiger Produkte notwendig.

Das Gesamtsystem der Feldbewässerung ist weiterzuentwickeln, um den effizienten Einsatz des Produktionsfaktor Wasser (Wassermengenbedarf, Ressourceneinsatz zur Durchführung, Kosten der Bewässerung) bei bestmöglichen Felderträgen zu erreichen. Eine Betrachtung des Gesamtsystems ist erforderlich, da der Fortschritt in einem Teilaspekt alleine geringe oder keine Ergebnisverbesserungen bewirkt.

Ziel dieses Konzeptes ist es, die Grundlagen für die Bewässerungsoptimierung durch den Einsatz eines 5G-Experimentalfeldes zu bestimmen. Diese dienen der Evaluierung und Entwicklung eines zukünftigen Gesamtsystems „Feldbewässerung“ bestehend aus Sensorik, Aktorik, Datenmanagement, evidenzbasierter Entscheidungsfindung und Umsetzungssteuerung. In direkter Anwendung wird mittels 5G-Technologie an technischen Lösungen zur Bestimmung des Wasserstatus der Anbaufläche, der Bodeneigenschaften sowie des Pflanzenstatus gearbeitet. Sensoren und Sensorplattformen sowie notwendige Datenverarbeitungsprozesse (Analyse, Datenbanken, Schnittstellen etc.) werden entwickelt. Alltagstauglichkeit und vermarktungsfähige Anwendungen werden als Ergebnis angestrebt.

 

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/5g/

 

Wassermanagement und Mikroklima unter der Agri-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV)

Wassermanagement und Mikroklima unter der Agri-Photovoltaik-Anlage (Agri-PV)

Finanziell gefördert durch

   

Projektpartner

 

 

 
 
In unserem Projekt (05/2022-04/2025) beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Methoden des Wassermanagements insgesamt das effizienteste Bewässerungssystem für die bisher kaum erforschten und erprobten Agrosolarsysteme bilden. Dies wollen wir anhand der Faktoren
  • netto Wasserverbrauch (verbrauchtes Wasser – zusätzlich gesammeltes Wasser) und
  • Oberflächenabfluss und Erosion bewerten.

In dem Versuchsaufbau für ein ressourceneffizientes Wassermanagement unter der Agri-PV Anlage werden verschiedene Beregnungsmethoden miteinander verglichen.

Unter der Agri-PV Anlage wird Schnittlauch angebaut. Hier wird ein Messplot eingerichtet mit dem Ziel die Niederschlagsverteilung und die Wasserverteilung im Boden zu bestimmen. Neben der Anlage erfolgen Blindversuche um Aussagen zum Mikroklima und zur Wasserverteilung machen zu können.

Auf Teilen der Anlage wird das Regenwasser aufgefangen und gespeichert. Das gespeicherte Wasser und gereinigtes Prozesswasser aus dem Betrieb (Kräuterreinigung) wird zur Bewässerung eingesetzt. Als Beregnungsform wird das Wasser teilweise mit einem Düsenwagen verregnet und auf einer anderen Fläche mit Tröpfchenbewässerung verteilt.

 

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/agri-pv/

Dirrigent - Bewässerung intelligent dirigieren

Dirrigent

Bewässerung intelligent dirigieren

Wassermengen digital erfassen, verarbeiten und managen

Finanziell gefördert durch

Das Projekt Dirrigent hat eine Laufzeit von September 2022 bis August 2027 und gehört zum Zukunftslabor Wasser. Das Zukunftslabor Wasser, als neuer Teil des ZDIN (Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen), wird für einen Zeitraum von 5 Jahren vom Land Niedersachsen und von der Volkswagenstiftung finanziell gefördert. Die Fakultät Bau-Wasser-Boden der Ostfalia Hochschule verdoppelt diese für das Teilprojekt Dirrigent eingeworbenen Fördermittel noch einmal, um das Vorhaben zu unterstützen.

Ziel des Projektes ist es, eine Datenanwendung zu schaffen, in die Landwirte ihre Bewässerungsdaten, wie Wasser- und Stromverbrauch, einpflegen können. Durch eine erleichterte und sofortige Auswertung und Weiterleitung der Daten werden Übertragungsfehler vermieden und eine unmittelbare Reaktionen ermöglicht. Die Landwirte und Wasserverbände erhalten eine tagesaktuelle Auswertung zur Ausnutzung ihrer Wasserkontingente und über Modellansätze eine Prognose der weiteren Entwicklung bis zum Saisonende. Dadurch können Entscheidungen auf einer verbesserten Datenbasis getroffen und Wasserressourcen eingespart werden.

Die Ressource Wasser hat für die Menschheit eine große Bedeutung. Wasser besitzt auch eine hohe Relevanz für die Ernährung der Weltbevölkerung. Etwa 12 % der globalen eisfreien Landoberfläche werden ackerbaulich genutzt. Davon werden rund 20 % bewässert, jedoch werden auf diesen bewässerten Flächen rund 40 % der Nahrungsmittel produziert. In Deutschland insgesamt spielt die landwirtschaftliche Bewässerung bisher eine untergeordnete Rolle. Durch den fortschreitenden Klimawandel wächst die Bedeutung der Zusatzwassergabe. Regional, beispielsweise im Nordosten Niedersachsens, ist die Bewässerung schon heute eine bedeutende Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion.

Im Nordosten Niedersachsens, beispielsweise im Landkreis Uelzen, nimmt die Feldbewässerung eine zentrale Rolle in der Landwirtschaft ein. Dieser Landkreis zählt zu den intensivsten Beregnungsgebieten Deutschland. Aus diesem Grund liegen in dieser Region im Bereich des Wassermanagements für die Bewässerung langjährige Erfahrungen vor. Auf den sandigen Flächen im Nordosten Niedersachsens kann eine sichere und ertragreiche Landwirtschaft nur durch eine entsprechende Zusatzbewässerung gewährleistet werden, da die Böden die natürlichen Niederschläge nicht ausreichend lange speichern können.

Feldbewässerung im Nordosten Niedersachsens, (Aufnahme: K. Röttcher, 2022)

 

Grundwasser und Oberflächenwasser z.B. aus dem Elbeseitenkanal wird über ein Leitungsnetz und Hydranten zu den landwirtschaftlichen Flächen verteilt. In der Praxis wird selten Technik eingesetzt, welche die Verbrauchsdaten unmittelbar digital erfasst und weiterverarbeitet. Überwiegend werden diese Daten analog vom Landwirt erfasst und am Jahresende ausgewertet und weitergeleitet. Aus diesem Grund können die Daten nicht für aktuelle Auswertungen und Steuerungsmaßnahmen verwendet werden und der Landwirt verfügt nicht über aktuelle Verbrauchsdaten vom Wasser und Strom. Das Projekt Dirrigent bietet einen innovativen Lösungsansatz. Im Rahmen dieses Projektes wird ein Datenmanagement entwickelt, das es den Landwirten erleichtert, einen jeweils aktuellen Überblick zu ihrem Wasser- und Stromverbrauch zu verschaffen. Zusätzlich wird für den Landwirt ein schnelles und unkompliziertes Handling der Daten ermöglicht. Beispielsweise kann der Landwirt den Zählerstand der Wasseruhr abfotografieren. Anhand des aufgenommenen Fotos wird mittels einer App auf einem Smartphone oder Tablet der aktuelle Zählerstand in die Datenbank eingelesen. Zusätzlich wird durch die Anwendung der Datenbank in Kombination mit der App eine erleichterte Auswertung und Weiterleitung der Daten für Abrechnungszwecke bereitgestellt. Durch die durchgehend digitale Datenverarbeitung werden Fehler minimiert und die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser verbessert.

mobiler Wasserzähler (Aufnahme: K. Röttcher, 2022)

 

Zu den Vorteilen von Dirrigent zählen:

  • Zeitersparnis und Fehlerminimierung bei der Erfassung von Beregnungsdaten
  • Transparenz und Konfliktminimierung bei Pachtverträgen und Abrechnung in Beregnungsgemeinschaften
  • Verbesserung der Datengrundlage für strategische Entscheidungen, insbesondere in trockenen Perioden
  • In Verbindung mit Pumpendaten und ggf. Leitungsdrücken frühzeitigeres Erkennen von Leitungsschäden
  • Effizienterer Umgang mit der Ressource Wasser und Wassereinsparung
  • Verbesserte Datengrundlage für Investitionsentscheidungen
  • Verbesserte Grundlage für eine Diskussion in der Gesellschaft zur effizienten Nutzung von Wasserressourcen
  • Verbesserte Planung der Wasserverteilung

Bisher existiert keine digitale Lösung zur komfortablen, zeitnahen Erfassung und Verwaltung der Bewässerungswassermengen.

Die Erprobung der Anwendung erfolgt in Zusammenarbeit mit Wasser- und Bodenverbänden und ausgewählten Landwirten. Weitere Partner aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Verwaltung und IT-Anwendungen beraten bei der Projektdurchführung und stellen so die Praxistauglichkeit der entwickelten Anwendung sicher.

Praxispartner:

Die Praxispartner haben im Projekt eine beratende und begleitende Rolle um die Praxistauglichkeit der Entwicklungen zu fördern. Von den insgesamt 32 Praxispartner im Zukunftslabor Wasser haben im Projekt Dirrigent die folgenden Partner eine besondere Bedeutung.

 
 

 

 

 

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/agri-pv/

 
 

SCREENING - Frühwarnsystem Kanalnetz am Beispiel SARS-CoV-2

SCREENING - Frühwarnsystem Kanalnetz am Beispiel SARS-CoV-2

Finanzielle Förderung:

  • Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

Label-EU-EFRE

 

Ein quartiersscharfes Fühwarnsystem basierend auf Kanalnetzen zur Eindämmung von Epidemien

Projektleitung:

Forschungsteam:

  • Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich (Ostfalia)
  • Prof. Dr.-Ing. Regina Nogueira (Leibniz Universität Hannover)

 Laufzeit: 01.12.2020 - 31.03.2023

 Kooperationspartner:

  • Leibniz Universität Hannover
  • Stadtentwässerung Hildesheim
  • Eigenbetrieb Stadtentwässerung Celle
  • Abwasserzweckverband Uelzen
  • Gesundheitsamt Landkreis Hildesheim
  • DWA Landesverband Nord

Fördersumme:  855.000 € (Gesamtvolumen)

Fakultät: Bau-Wasser-Boden

Forschungsfeld:

  • Anwendungsorientierte Forschung an Fachhochschulen
    Spezialisierungsfeld Gesundheits- und Sozialwirtschaft

Projektbeschreibung: 

Die derzeitige Lage hinsichtlich der Corona-Pandemie zeigt deutlich, dass das rechtzeitige Erkennen von Infektionsherden ein wesentliches Instrument der Beherrschung von Seuchen ist. Eine Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand ganze Bevölkerungsgruppen zu überwachen, ist das gezielte Monitoring von Abwasser („abwasserbasierte Epidemiologie“). Viele Infizierte scheiden Virenfragmente von SARS-CoV-2 ins Kanalnetz aus, möglicherweise sogar bevor sie Symptome entwickeln. Auch die Teile der Bevölkerung, bei denen die Erkrankung asymptomatisch oder mit schwachen Symptomen verläuft, werden erfasst. Infektionsherde können daher unter Umständen deutlich schneller erkannt werden.

Gemeinsam mit der Leibniz-Universität Hannover soll ein Frühwarnsystem basierend auf Kanalnetzen entwickelt werden, welches Infektionsherde regionsspezifisch lokalisieren soll. SARS-CoV-2 dient innerhalb dieser Studie als Referenzparameter. Ziel ist allerdings die zukünftige Anwendung dieser Methode auch auf weitere Krankheitserreger, um auf zukünftige Epidemien/Pandemien besser vorbereitet zu sein. Das abschließende Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs, welcher Kommunen aufzeigt, wie mit möglichst geringem Aufwand das vorhandene Kanalnetz im Falle von Epidemien optimal als Frühwarnsystem genutzt werden kann.

Bis dahin gibt es aber noch viele Herausforderungen zu meistern. Vor allem die Verfahrenstechnik zur Aufkonzentrierung von Virenfragmenten aus durch Regenwasser stark verdünnter Rohwasserproben oder der Einfluss von Streusalz und Temperatur bedarf noch einiger Forschungsarbeiten. Diese Verfahren werden in Kooperation mit dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfallwirtschaft an der Leibniz Universität Hannover unter der Regie von Prof. Dr.-Ing. Regina Nogueira weiterentwickelt. Mittels Kanalnetzsimulationen soll die Probenahme im Kanal optimiert werden, um mit möglichst wenigen Probenahmepunkten den größtmöglichen räumlich-zeitlichen Informationsgehalt zu erhalten. Des Weiteren werden die Kanalnetzsimulationen bei der Rückrechnung der Viruslasten auf spezifische Einzugsgebiete eine maßgebende Rolle spielen. Ein wesentliches Forschungsziel ist erreicht, wenn die Viruslasten aus der Abwasseranalyse mit den gemeldeten Krankheitsfällen regionsspezifisch korreliert und Methoden bzgl. Frühwarnsysteme, beispielsweise in Form eines dreistufigen Ampelsystems, erstellt werden kann.

Die Erarbeitung der Methoden erfolgt an den drei niedersächsischen Städten Uelzen, Celle und Hildesheim, wobei letzteres als Schwerpunktgebiet definiert wird. Mit etwa 100.000 Einwohnern repräsentiert Hildesheim den Übergang von Mittelstadt zu Großstadt.

 

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Optisches Mess-System

Optisches Messsystem

Finanzielle Förderung:

  • Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

Label-EU-EFRE

 

Projektleitung:

  • Prof. Dr.-Ing. Björn Elsche (Ostfalia)

Laufzeit: 01.01.2021 - 31.12.2021

Fördersumme:  63.000 € (Gesamtvolumen)

Fakultät: Bau-Wasser-Boden

Forschungsfeld:

  • Anwendungsorientierte Forschung an Fachhochschulen

Projektbeschreibung:

Im Rahmen der Infrastrukturmaßnahme wird am Standort Suderburg ein optisches Messsystem beschafft, um einen Forschungsschwerpunkt Mauerwerksbau unter Erdbeben an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften zu etablieren. Das geplante Gerät ist projekt- und fakultätsübergreifend nutzbar.

Im Zuge der Novellierung der Erdbebennorm kommt es zu höheren Einwirkungen aus Erdbeben. Der Wohnungsbau ist in Deutschland traditionell vom Mauerwerksbau geprägt. Eine hohe Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beim Mauerwerksbau begründet dies. Aufgrund seiner speziellen Eigenschaften – Mauersteine werden aufeinandergelegt, ohne sie zugfest zu verbinden – liegt die Tragfähigkeit im Falle eines Erdbebens geringer als bei zugfesten Materialien wie zum Beispiel Stahlbeton. Forschungsaktivitäten zeigen aber auf, dass Mauerwerksbauten Erdbebenlasten besser aufnehmen als es die Berechnungsmodelle derzeit zulassen. Hinzu kommt noch, dass innovative Wandsysteme ein noch weit aus höheres Tragpotential im Erdbebenfall gewährleisten können. Hier besteht derzeit noch ein großer Forschungsbedarf, welcher von der Forschungslandschaft in Deutschland derzeit nicht abgedeckt wird.

Für diese Forschungsarbeiten wird ein optisches Messsystem dringend benötigt. Das optische Messsystem zeichnet sich durch seine hohe Flexibilität aus. Es können sowohl sehr große Probekörper (ganze Mauerwerkswände) als auch kleinere Probekörper (einzelne Steine) integral vermessen werden. Gerade die integrale Messweise ist ein entscheidender Faktor, um die mechanischen Zusammenhänge experimentell erfassen zu können und somit Rechenmodelle abgleichen zu können. Experimentelle Verifikationen sind trotz moderner Rechenverfahren auch nach wie vor unumgänglich für die Etablierung von Rechenmodellen in Normen.

Eine solches Messsystem wird die Forschung an der Ostfalia Hochschule in Suderburg, insbesondere im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus und des Erdbebeningenieurwesens, entscheidend voranbringen.

Entwicklung einer hybriden Hygienisierungseinheit

Entwicklung einer hybriden Hygienisierungseinheit

Finanzielle Förderung:

  • Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Label-EU-EFRE

 

Projektleitung:

  • Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich (em.)

Laufzeit: 29.08.2019 – 28.08.2021

Kooperationspartner:

  • ATG-Umwelttechnik GmbH

 

Fördersumme : 136.040,00 €

Fakultät: Bau-Wasser-Boden

Forschungsfeld:

  • Integrierter Gewässer- und Bodenschutz

Projektbeschreibung:

Der Schutz des Trinkwassers als wichtigstes Lebensmittel ist als Handlungsmaxime für alle Prozesse bei denen Mensch und Umwelt interagieren gesellschaftlich akzeptiert. Gleichwohl sind Veränderungen der Umwelt durch anthropogene Einflüsse unübersehbar. Die jüngste Berichterstattung über eine hohe Belastung von Fließ- und Badegewässern mit zum Teil multiresistenten Keimen sowie ein veröffentlichter Bericht der EU Kommission über die anhaltende Überschreitung von Nitratgrenzwerten im Grundwasser haben diese Probleme erneut in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Als Verursacher der Stickstoffproblematik ist die Landwirtschaft seit langem identifiziert, ebenso zeichnet sie für einen nennenswerten Teil der Keimbelastung in Gewässern verantwortlich.

Abwässer aus landwirtschaftlichen Betrieben dürfen als Wirtschaftsgut ohne weitere Vorbehandlung im Rahmen der geltenden Düngeverordnung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht werden. Eine alternative Entsorgung oder zumindest teilweiser Abbau von Inhaltsstoffen scheitert bis heute an geeigneten Anlagen und Technologien.

In dem beantragten F&E-Vorhaben soll eine hybride Hygienisierungseinheit entwickelt werden, die sich dadurch auszeichnet, dass auch ungeklärtes Abwasser z.B. aus landwirtschaftlichen Betrieben, welche vergleichsweise hoch mit Keimen belastet sind, sicher hygienisiert werden können und zudem durch eine integrierte Vorbehandlung der Gehalt an reaktivem Stickstoff (NHn-N) sowie des CSB zur Optimierung der Hygienisierung gesenkt werden kann.

Sensorgestützte Beregnungssteuerung in Kartoffeln (SeBeK)

Sensorgestützte Beregnungssteuerung in Kartoffeln (SeBeK)

SeBeK

Die endliche Ressource Wasser ist ein elementarer Faktor in der landwirtschaftlichen Produktion, allerdings unterliegt sie einer steigenden Nutzungskonkurrenz. Da auf den sandigen Böden der Projektregion in Nord-Ost-Niedersachsens ohne Bewässerung nur geringe Erträge zu erzielen sind, wird die Feldberegnung hier seit jeher mit hohem Aufwand an Technik betrieben. Eine hohe Effizienz bei der Bewässerung wird erreicht, indem Einsparpotentiale erkannt und genutzt werden.

Im Rahmen des Förderprogramms Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) wird das Innovationsprojekt „Sensorgestützte Beregnungssteuerung in Kartoffeln (SeBeK)“ gefördert, welches den optimalen Bewässerungsbedarf für Kartoffeln anhand des Crop Water Stress Index (CWSI) ermittelt. Ziel ist es, über die Optimierung des Bewässerungszeitpunktes eine höhere Effizienz in der Beregnung zu erreichen mit Potential für höhere Erträge oder die Reduzierung des Zusatzwasserbedarfes. Weitere Informationen sind auf www.wasser-suderburg.de zu finden.


YouTube - Nachhaltige Beregnung von Kartoffeln

 

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing Klaus Röttcher

Projektmitarbeiter:

Dipl.-Ing (FH) Dominic Meinardi M.Sc.

 

Finanzielle Förderung:


SeBeK ELER

SeBeK eip-agri

 

Projektpartner:

SeBeK Landwirtschaftskammer

OstfaliaLogo


SeBeK Uni Goettingen

SeBeK Thünen

Landwirt aus Wrestedt-Niendorf
Hartmut Becker

 

Weiterführende Informationen: Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum

E-Learning Bewässerung (AbiBewässerung)

Entwicklung und Erprobung eines Aus- und Weiterbildungskurses zur Feldbewässerung

  AbiBewaesserung Titelbild

Vom Januar 2019 bis zum 31.Dezember 2020 findet das Projekt AbiBewässerung statt. Projektpartner sind die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Georgsanstalt Ebstorf und die Ostfalia Hochschule. Die Finanzierung erfolgt durch das BMBF über den Projektträger Jülich. Die nachhaltige Gestaltung der Feldbewässerung ist eine komplexe Aufgabe, die spezielles Fachwissen in vielen Gebieten, von der Technik über bodenkundliche und pflanzenökologische Grundlagen bis zu meteorologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Kenntnissen erfordert.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines kompakten Aus- und Weiterbildungskurses Feldberegnung, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die für eine nachhaltige Feldbewässerung erforderlichen komplexen fachlichen Grundlagen in strukturierter Form vermittelt. Er soll als Bildungsmodul in Ausbildung, Lehre und Studium eingesetzt werden und auch die eigenständige Weiterbildung ermöglichen. 

 

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing Klaus Röttcher

 

 

Finanzielle Förderung:

1200px-BMU_Logo.svg

 

 

 

 
Projektpartner:

SeBeK Landwirtschaftskammer

AbiBewaesserung georgsanstalt.jpg OstfaliaLogo


  Weiterführende Informationen: Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum

Dynamik des Sauerstoffverbrauchs in modernen Belebungsanlagen (DynamO2)

Dynamik des Sauerstoffverbrauchs in modernen Belebungsanlagen

Finanzielle Förderung:

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

    Label-EU-EFRE 

 

TitelbildDynamO

Die energetische Optimierung der Belüftungstechnik auf Kläranlagen ist ein unvermindert aktuelles Thema, da hier über die Hälfte des Gesamtstrombedarfs einer Kläranlage verbraucht wird.

Das vom  Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Forschungsprojekt zur „Dynamik des Sauerstoffverbrauchs in modernen Belebungsanlagen (DynamO2)“, das am 01.03.2018 startete, befasst sich mit den zeitlichen und räumlichen Varianzen der Bioaktivität und der Sauerstofftransferraten. Hierzu  werden Praxisdaten bei unterschiedlichen Belastungszuständen auf Kläranlagen erhoben. Die Ergebnisse sollen in Planungsprozesse für die biologische Stufe eingearbeitet als auch für die realitätsnahe Kalibrierung numerischer Modelle verwendet werden.

 

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich (em.)

 

Projektmitarbeiterinnen:

Dipl. Geol. Ingeborg Joost

Dipl.-Ing. Susanne Lehwald

 

 

Projektpartner:

AbwasserZweckverbandUelzen

   OstfaliaLogo

BornErmel
FroeseSoftware

 

Planung, Bau und Betrieb obertägiger Energiespeicher (EWAZ)

Planung, Bau und Betrieb obertägiger Energiespeicher

Finanzielle Förderung:

Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank

    Label-EU-EFRE 

 

Laufzeit: vom 01.07.2019 bis 30.06.2022

 

EWAZ_Titelbild
Fotos: TU Clausthal

Ziel dieses interdisziplinären Vorhabens ist es, mit der systemischen Kopplung der Energie- und Wasserwirtschaft eine wissenschaftliche fundierte Konzeption für einen "Energie- und Wasserspeicher Harz" zu entwickeln, der die zukünftigen überregionalen Anforderungen in den Zieldimensionen Energieerzeugung und -speicherung, Hochwasserschutz, Trinkwassergewinnung sowie der Niedrigwasserabgabe erfüllt. Hierzu werden verschiedene Maßnahmen systemisch erfasst und anschließend unter Kosten-Nutzen-Aspekten (auch aus volkswirtschaftlicher Sicht) miteinander vergleichen. Es gilt diejenigen Varianten zu indentifizieren, die insgesamt den größten volkswirtschaftlichen Nutzen stiften und entsprechend diesem Kriterium eine Priorisierung einzelner Maßnahmen für eine spätere Realisierung vorzunehmen.

Das Vorhaben verfolgt dabei insbesondere die folgenden Ziele:

  • Nachnutzung bestehender (bergbaulicher Infrastruktur zum Ausbau der regenerativen Stromerzeugung und -speicherung, Schaffung von leistungstarken über- und untertägigen Pumpspeicherwerken mit Erbringung von Systemdienstleistungen

  • Zusammenstellung von wasserbaulichen über- und untertage Maßnahmen (Klimawandelanpassungsstrategien zum Hochwasserschutz) im Harz, die den Hochwasserschutz (inkl. Starkregenereignisse) im Harzgebiet selbst und im Harzvorland signifikant verbessern

  • Für die im Vorhaben angestrebte integrative Behandlung der o.g. ersten vier Ziele soll ein numerisches Modellsystem entwickelt und eingesetzt werden, mit dem der Wasserhaushalt und die Bewirtschaftung des Wasser- und Energiespeichers Harz mithilfe von Langzeitsimulationen nachgebildet (Vergangenheit bis heute) und prognostiziert (Zukunft) wird

  • Bewertung dieser Maßnahmen mit Blick auf Sicherung und Ausbau der Trinkwasserressourcen im Harz (ATT 2009)
  • Bereitstellung von Speicherreserven für Trockenzeiten in Verbindung mit Pumpspeicherwerken, um die Mindestwasserführung der Fließgewässer unterhalb der Speicher zu sichern

  • Abschließend eine Priorisierung von Maßnahmen, die unter Kosten- Nutzen Gesichtspunkten für die Gesellschaft und die Region Harz systemisch den größten langfristigen Nutzen entwickeln

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck, Prof. Dr. Roland Menges, TU Clausthal
                           Prof. Dr.-Ing. Günter Meon, TU Braunschweig,
                           Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher , HS Ostfalia Suderburg

Partner:

TU Braunschweig
TU Clausthal
Harzwasserwerke GmbH, Hildesheim
HarzEnergie GmbH und Co. KG, Osterode am Harz

Weiterführende Informationen:

https://wasser-suderburg.de/ewaz/

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