Gelungener Start der Einführung der BIM-Planungswerkzeuge in die Lehre

Gruppenfoto der Teilnehmer/-innen der BIM-SchulungPeter Teuber (Dipl.-Ing. FH), Katja Ackermann (Dipl.-Ing. FH), Lukas Weber (M.Eng), Uwe Schnieder (Prof. Dr.-Ing.) , Carsten Von der Fecht (Dipl.-Ing. FH), Stefanie Walter (M.Eng.), Frank Hoffmann (Dipl.-Ing. FH) (v.l.n.r.)


Studierende des Studiengangs Energie- und Gebäudetechnik zukünftig noch besser ausgebildet

Der Begriff Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) beschreibt eine Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell auch geometrisch visualisiert (Computermodell). Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung (Architektur, Ingenieurwesen, Haustechnik, Tiefbau, Städtebau, Eisenbahnbau, Straßenbau, Wasserbau, Geotechnik) als auch im Facilitymanagement. Da wir zukünftig auch BIM in unserer Lehre einsetzen und unseren Studierenden vermitteln wollen, fand nun im September eine Schulung für Professoren und Mitarbeiter/-innen statt.

Zunächst führten Lukas Weber M.Eng. (ein Absolvent unserer Fakultät) und Dipl.-Ing. (FH) Sven Kirchhoff der Firma SOLAR-COMPUTER GmbH die Teilnehmenden grundlegend in die Anwendung von Revit (Autodesk) und in die Berechnungssoftware von Solar-Computer ein. Dabei wurden die Vorteile und Herausforderungen von BIM vorgestellt. Bei dieser integralen Planungsmethode wird von Beginn an, also schon in der Entwurfsphase, in einem hohen Detaillierungsgrad geplant und nicht wie üblich erst in der Ausführungsphase. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass notwendige Änderungen im weiterführenden Planungsprozess frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden können. Somit fallen die Kosten für diese Planungsänderungen geringer als bei der Standardvorgehensweise aus.

Um eine BIM-Planung umzusetzen, müssen alle Projektbeteiligten auf dieselben Daten zugreifen können. Hierfür dient Autodesk Revit unter anderem als Austauschplattform. Mit dieser datenbankbasierten Software können Daten über die GBIS-Schnittstelle an Solar Computer übergeben, weiterverarbeitet (z.B. bei der Berechnung einer Heizlast) und zurückgespielt werden. In der Schulung haben die Teilnehmenden einen Gebäudegrundriss sowie einen Teil eines Heizungsnetzes und eines Luftkanalnetzes als auch ein kleines Trinkwassernetz in Revit erstellt. Anhand dessen konnte in Solar Computer eine Kühllast, eine Heizlast sowie das Trinkwassernetz für das in Revit modellierte Gebäude berechnet werden. Über die GBIS-Schnittstelle wurden die Gebäudedaten in die jeweiligen Solar Computer-Module geladen und die Berechnungsergebnisse an Revit übergeben.

Prof. Dr.-Ing. Lars Kühl (Leiter des Instituts für energieoptimierte Systeme/EOS) hatte sich schon längere Zeit für die Schulung und deren Finanzierung eingesetzt. Nach der erfolgreichen Durchführung geht es nun in die konkrete Planung der neuen Lerninhalte in die bestehenden Module.
Prof. Kühl berichtet: „Nach bereits erfolgter Einführung der BIM-basierten Projektbearbeitung im Master-Studiengang Energiesystemtechnik soll ab 2022 auch im Bachelorstudiengang Energie- und Gebäudetechnik die BIM-Planung Inhalt der Ausbildung werden. Mit der Einführung der BIM-Planungswerkzeuge in die Projektbearbeitung wird unseren zukünftigen Versorgungsingenieuren/-innen über den direkten Praxisbezug der Einstieg in das Integrale Planen komplexer Bauvorhaben im Team mit Architekten/-innen und anderen Fachingenieuren/-innen ermöglicht.“

Auch Prof. Dr.-Ing. Oliver Büchel äußert sich erfreut: „Als Leiter der Studiengänge Energie- und Gebäudetechnik sowie Smart City Engineering begrüße ich die Aufnahme von BIM in unsere Curricula sehr. Wir werden die Lehrinhalte der Vorlesungsmodule damit nochmals optimieren und unsere Absolventen/-innen mit topaktuellem Wissen in die Arbeitswelt entlassen. Ein weiterer und sehr guter Grund mehr, um sich für ein Studium an unserer Fakultät Versorgungstechnik zu entscheiden.“

 

Foto: M.Mundt

Text: S.Walter, K.Peukert

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