15 Projektpartner aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden
diskutierten diesen Mittwoch und Donnerstag in Braunschweig über den digitalen Wandel in kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU). Mit dabei waren die Allianz für die Region GmbH und die Ostfalia
Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie arbeiten im internationalen Kooperationsprojekt „
GrowIn 4.0“ daran, KMU mit bedarfsgerechten Angeboten auf ihrem Weg in die Digitalisierung zu
begleiten. Erst vor kurzem hatten die Allianz für die Region, die Ostfalia Hochschule und das Amt
für regionale Landesentwicklung Braunschweig eine entsprechende Kooperationsvereinbarung
unterzeichnet. Darin sind die letzten Details der Zusammenarbeit im Projekt vertraglich geregelt
und alle Voraussetzungen erfüllt, um vom internationalen Wissensaustausch zu profitieren und
zielgerichtete Lösungen für KMU entwickeln zu können.
Digitalisierung und Industrie 4.0 bergen in der Region große Chancen. Jedoch gerade kleinen
und mittleren Unternehmen stehen oft nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung, um sich mit der
Komplexität der Digitalisierungschancen auseinanderzusetzen. „Hier setzen wir mit dem Projekt an,
indem wir zusammen mit ausgewählten Unternehmen individuelle Bedarfe und Anforderungen analysieren,
um dann mit den beteiligten europäischen Partnern Angebote für die Region zu entwickeln“, sagt
Oliver Syring, Geschäftsführer der Allianz für die Region. Der transnationale Austausch ermögliche
es dabei, Best-Practices aus den Partnerregionen kennenzulernen und regional anzupassen sowie
Impulse in die andere Richtung zu geben.
Partner vor Ort ist die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Sie erforscht seit
vielen Jahren Industrie-4.0-relevante Technologien und hat dazu ein interdisziplinäres
Forschungsfeld gebildet. „Vor diesem Hintergrund haben wir im Projekt die Leitung des Teilprojektes
„Optimierter Einsatz von Technologien und Entwicklung neuer Produkte“ gerne übernommen. Das Projekt
beschleunigt den Transfer von praxisrelevantem Wissen in die produzierenden mittelständischen
Unternehmen der Region“, sagt Prof. Dr. Gert Bikker, Ostfalia-Vizepräsident für Forschung,
Entwicklung und Technologietransfer.
Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Braunschweig
begrüßt die Zusammenarbeit von Allianz für die Region und der Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften im Projekt GrowIn 4.0: „Aus Wissen muss Arbeit werden und Fortschritt und
Innovationen müssen zum Wohle der Menschen erfolgen! Wir schauen über mehr als nur den Tellerrand,
nehmen Teil an den Entwicklungen anderer wirtschaftlich innovativer Regionen Europas und stärken
dabei die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum unserer Region."
Internationaler Austausch in Braunschweig
Auf der zweitägigen Konferenz erhielten die Teilnehmer zunächst Know-how zur politischen
Relevanz, Chancen und Risiken sowie Fördermöglichkeiten der Digitalisierung. Wie Unternehmen den
digitalen Wandel beschreiten, erfuhren die Teilnehmer auch vor Ort beim Besuch der Simtec Systems
GmbH. „Besonders für unser schnell wachsendes Unternehmen, das sowohl viele neue Mitarbeiter
einbinden, als auch die Produktion effizienter und qualitativ hochwertiger gestalteten möchte, sind
die innovativen Ideen der fortschreitenden Digitalisierung ein entscheidender Schritt in die
Zukunft“, beschreibt Philipp Hellwig, Leiter der Verwaltung bei Simtec Systems, die Situation im
Unternehmen.
Am zweiten Tag tauschten sich die Partner über die Projektfortschritte und das weitere
Vorgehen aus. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer Benchmark-Analyse, an der die Partner derzeit
arbeiten. Im Fokus stand eine Sammlung und Auswertung von Best-Practice-Projekten zu den Themen
Geschäftsmodelle, Technologien und Qualifikationen. „GrowIn 4.0“ startete am 1. August 2017 mit
einer Laufzeit von drei Jahren. Im Projekt arbeiten seit Mitte 2017 mehr als ein Dutzend Partner
aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England und den Niederlanden zusammen. Das Projekt ist über das
Interreg-Nordseeprogramm in die europäische Regionalpolitik eingebunden und wird mit Mitteln aus
dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Mit den Interreg-Programmen will die
Europäische Union die transnationale Zusammenarbeit ausbauen und die Effizienz der Regionalpolitik
durch kooperative Regionalentwicklung stärken. Gefördert werden Projekte, die zur Lösung
gemeinsamer Herausforderungen auch gemeinsam "über Grenzen hinweg" in transnationalen
Partnerschaften an Lösungen arbeiten. Thematische Schwerpunkte sind die Bereiche Innovation, Umwelt
und Mobilität. Das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig kümmert sich vor Ort um die
regionale Partnerakquise und Partnerbetreuung.
Text: Allianz für die Region