Innovative Betreuung, Versorgung und Pflege in Wohn- und Pflegeeinrichtungen durch Roboter - Ein bürgerwissenschaftlicher Ansatz

 

Projektleitung:
  • Prof. Dr.-Ing. Reinhard Gerndt, Prof. Dr. rer. medic. habil. Martina Hasseler

Laufzeit: 28.09.2021 - 31.12.2023

Kooperationspartner:
  • AWO-Wohn-und-Pflegeheim Wolfenbüttel
Sonstige Förderung:
  • Stiftung Zukunftsfonds Asse

Fördersumme: 170.000 €

Fakultät: fakultätsübergreifend

Forschungsfeld:
  • Teilhabe- und Versorgungsforschung

Projektbeschreibung:

Das Projekt adressiert die Frage nach sinnvollen und akzeptierten Formen der robotischen Unterstützung von Betreuung, Versorgung und Pflege in Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Die demografische Entwicklung, in Verbindung mit dem Fachkräftemangel, insbesondere auch im ländlichen Raum, lässt auch in diesem Bereich den Einsatz von Robotern sinnvoll erscheinen. Den erheblichen technologischen Fortschritten in der Robotik steht jedoch, anders als im asiatischen Raum, in Deutschland eine geringe Akzeptanz gegenüber. Eine einfache Übertragung der asiatischen Ansätze nach Deutschland und Europa war nicht zielführend. Im angefragten Projekt sollen im Rahmen von Workshops und Reallaboren mit den zukünftigen NutzerInnen (PflegepraktikerInnen, BewohnerInnen, Angehörige und Interessierten) in einem Bürgerwissenschaftlichen Co-Creation-Ansatz Anwendungsszenarien für Roboter in Betreuung, Versorgung und Pflege mit einem konkreten regionalen Bezug identifiziert und ein konkreter Anwendungsfall für eine Langzeiterprobung realisiert werden. Das Leitprinzip des Projektes ist die umfassende Einbindung der Betroffenen in den Entwicklungs- und Untersuchungsprozess (''Bürgerwissenschaftliches Co-Creation"). Zentrale Komponente sind offene Workshops und Reallabore, in denen Betroffene und potenzielle zukünftige NutzerInnen mit entsprechend vorbereiteten Robotern experimentieren können. Durch Selbstbefähigung (‚Empowerment‘) soll Akzeptanz für den Einsatz von Robotern geschaffen werden. Zuerst sollen in Workshops geeignete Anwendungsszenarien identifiziert werden. Für drei eng umrissene Fälle erstellt die Hochschule unter Nutzung bestehender Roboter Funktionsmuster, mit deren Hilfe die Anwendungsszenarien in Reallaboren in der Wohn- und Pflegeeinrichtung gemeinschaftlich hinsichtlich ihres praktischen Nutzens überprüft werden. Daraus wird ein Anwendungsszenario ausgewählt, anschließend als früher Prototyp mit einem angepassten Roboter realisiert und in einem Langzeittest über mehrere Wochen in der Einrichtung evaluiert. Projektablauf und Ergebnisse werden dokumentiert Parallel zum Projekt sollen Mittel für die Weiterentwicklung des Systems in Folgeprojekten akquiriert werden. Hierbei sollen dann insbesondere der Ausbau des Funktionsumfangs und die weitere Ertüchtigung für den Dauereinsatz adressiert werden. Entwicklungen im Bereich der Robotik sind in der Regel technologiegetrieben. Mit dem Projekt sollen die zukünftigen NutzerInnen die bestimmende Rolle einnehmen. Das Innovative des Projektes ist im transdisziplinären Ansatz und einer engen Zusammenarbeit mit den Betroffenen begründet. Der regionale Bezug, der es erlaubt auf mögliche lokale Besonderheiten einzugehen, stellt eine weitere Besonderheit dar und grenzt das Projekt von anderen nationalen und internationalen Vorhaben ab. Ziel des Projektes ist sinnvolle und akzeptierte Robotik-Anwendungen für stationäre Wohn- und Pflegeeinrichtungen, die Beschäftigten, BewohnerInnen und Angehörigen einen Mehrwert (z.B. Arbeitsentlastung, verbesserte Lebensqualität, erhöhte Sicherheit, zusätzliche Möglichkeiten) bieten, zu identifizieren.
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