Transferstrategie

Die Ostfalia ist als Hochschule für angewandte Wissenschaften in Lehre und Forschung grundsätzlich stark anwendungsorientiert und regional verankert. Der Austausch von Wissen, Technologien und Ideen mit der Region und der Gesellschaft liefert entscheidende Impulse für das regionale Innovationssystem und alle Beteiligten.

Mit der Transferstrategie hat sich die Ostfalia Ziele für den Transfer von Ideen, Wissen und Technologien gesetzt:

Leitbild

Die Ostfalia ist als Hochschule für angewandte Wissenschaften sowohl in der Lehre als auch in der Forschung grundsätzlich stark anwendungsorientiert und regional verankert. Aus diesem Selbstverständnis heraus existiert eine enge Verbindung zwischen den Forschungsaktivitäten der Hochschule und den Praxispartnern. Die Hochschule begreift den Transferprozess als multidirektionalen Vorgang, in den die relevanten Akteure eingebunden sind.

Die Forschungsergebnisse in Form von neuen Erkenntnissen, Produkten, Technologien und Erfindungen sollen verbreitet und verwertet werden, um den Nutzen für die Volkswirtschaft zu erhöhen und den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter zu entwickeln.

Unsere Hochschule ist ein verlässlicher Partner für Unternehmen, Institutionen und Behörden. Durch Vernetzung in Wissenschaft und Praxis eröffnen wir unseren Hochschulangehörigen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Neben unserer starken regionalen Verankerung sind wir zugleich überregional und international aktiv.

Lehre und Forschung an der Ostfalia orientieren sich an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Herausforderungen und setzen Maßstäbe in Bezug auf Qualität und Aktualität. Wir forschen ergebnisoffen, unabhängig, frei und verantwortungsbewusst. Unser Handeln orientiert sich an den ethischen Standards der Professionen.

Für Studierende und Beschäftigte stellen wir eine im Rahmen der Möglichkeiten optimale Infrastruktur für Lehre und Forschung zur Verfügung und fördern unternehmerisches Denken.

Die Ostfalia ist durch die vielschichtigen Kooperationen mit der Wirtschaft in den Bereichen Lehre und Forschung eine wichtige Wissensquelle vor allem für regionale Akteure. Sie ist sich ihrer Bedeutung und Verantwortung für das regionale Innovationssystem bewusst.

Grundsätze

In Übereinstimmung mit der Positionsbestimmung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) nehmen wir für uns in Anspruch, eine wesentliche Akteurin für die regionale Entwicklung zu sein. Neben Lehre und Forschungstätigkeit liefert der Transfer von Wissen, Technologien und Ideen aus der Hochschule heraus in die Region und Gesellschaft entscheidende Impulse für deren (Weiter-) Entwicklung. Diese drei Aufgaben der Hochschule sind eng miteinander verzahnt und sorgen für Anwendungsorientierung und Attraktivität der Ostfalia in Studium und Forschung.

Mit Blick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir als Hochschule in Zukunft begegnen werden, und aus unserem Selbstverständnis als Motor der regionalen Entwicklung leiten sich die strategischen Ziele unserer Transferaktivitäten ab. Wir nehmen dabei Bezug auf die Zielvereinbarungen mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur für 2014 bis 2018, den Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und den Fakultäten, zum Strategiekonzept 2020 mit den Zielen für Forschung und Entwicklung und zur Intellectual Property (IP)-Strategie der Hochschule, die den verantwortungsvollen und -bewussten Umgang mit geistigem Eigentum regelt, das an der Hochschule generiert wird.

Die Förderung des Wissens- und Technologietransfers (§ 3 (1), Nr. 4) und praxisnahe Forschung und Entwicklung (§ 3 (4)) gehören lt. Niedersächsischem Hochschulgesetz zu den Aufgaben der Hochschulen.  

Die organisatorische Einheit des Wissens- und Technologietransfers der Ostfalia versteht sich als Dienstleister für die Forschenden und die regionale und überregionale Wirtschaft und Institutionen. Er öffnet für Externe den Weg in die Hochschule und bahnt persönliche und Netzwerkkontakte an. Er begleitet forschungsbezogene Prozesse auf nationaler und internationaler Ebene und unterstützt so den Input von Wissen in die Hochschule und somit in die Region.

Die Ostfalia hat sich zum Ziel gesetzt, eine stärkere Verankerung in der Region zu erreichen und damit ihre  Bedeutung als Wissenspool und Innovationsmotor sichtbarer zu machen. Das bedeutet, dass die Kontakte und Verbindungen zu regionalen Akteuren wie Wirtschaft, Verbänden, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und gesellschaftlichen Gruppen gesteigert und intensiviert werden sollen und in der Folge die Wahrnehmung der Hochschule in der Region wächst. Durch die Kooperation mit anderen Hochschulen der Region sollen Synergieeffekte erzielt werden.

Die Ostfalia hat die Absicht, die Ausbildung ihres Profils zu schärfen, auszuweiten und den zukünftigen gesellschaftlichen und regionalen Anforderungen anzupassen. Die Profilbildung inkludiert die Bereiche Lehre, Forschung und Transfer incl. Entrepreneurship. Da die Ostfalia als Hochschule in der Forschung stark anwendungsorientiert ausgerichtet ist, sind die Forschungsaktivitäten eng mit dem Transfer der Ergebnisse in die Praxis verbunden.

Die Ostfalia verfolgt das Ziel, ihre internationalen Forschungsaktivitäten und somit Forschungskooperationen auszubauen und die Wahrnehmung der Hochschule auf internationaler Ebene zu steigern. Neben dem Austausch mit der internationalen wissenschaftlichen Community werden so Voraussetzungen geschaffen, Wissen in die Region hineinzutragen und so einen positiven Effekt auf das regionale Innovationssystem zu generieren.

Transferschwerpunkte und Forschungsprofile

An der Ostfalia bieten zwölf Fakultäten mit technischer und geistes -und sozialwissenschaftlich Ausrichtung ein breites Spektrum an Expertenwissen und anwendungsorientierten Forschungsergebnissen, das über folgende Wege transferiert wird:

  • Veröffentlichungen der Forschungsergebnisse auf Kongressen, Messen und in (Fach-)zeitschriften und Monografien, abhängig von den fachspezifischen Publikationsmodalitäten.
  • Forschungskooperationen im Rahmen von Auftrags- und Antragsforschung gemeinsam mit Wirtschaft, Forschungseinrichtungen, Institutionen und Verbänden
  • Gründungen (Exzellenzhochschule Entrepreneurship)
  • Schutzrechte (IP-Strategie)
  • Studentische Praktika und Abschlussarbeiten in Unternehmen und Einrichtungen der Region
  • Kooperationen und Netzwerke
  • Internationale Kontakte
  • Tätigkeit für Gutachten und in Ausschüssen
  • Auszeichnungen

Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten der Ostfalia im Bereich Entrepreneurship. Gemeinsam mit der TU Braunschweig wurde die Ostfalia im Rahmen der bundesweiten EXIST-Förderung bis in die letzte Ausschreibungsrunde hinein gefördert und 2011 als eine von zehn Exzellenzhochschulen im bundesweiten EXIST-Wettbewerb ausgezeichnet. Das Entrepreneurship-Center an der Ostfalia wirbt auch weiterhin Fördermittel ein (z.B. EFRE) und hat eine hochschuleigene Beteiligungsgesellschaft ins Leben gerufen.

Da der Transfer von Wissen und Technologien grundlegend von Forschungsaktivitäten abhängig ist, liegen die Schwerpunkte der Transferaktivitäten an der Hochschule in den forschungsstarken Bereichen. Das sind die Forschungsfelder

  • Intelligente Systeme für Energie und Mobilität
  • Energie- und Ressourceneffizienz
  • Fahrzeugbau, Kunststoffe und Materialwissenschaften,

Transferaktivitäten finden aber ebenso in den Forschungsbereichen

  • Teilhabe- und Versorgungsforschung
  • Digitalisierung und Industrie 4.0
  • Integrierter Boden- und Gewässerschutz
  • Gesellschaftliche Veränderungsperspektiven

statt.

Das Präsidium fördert mit Personalmitteln den Aufbau und die Aktivitäten disziplinübergreifender Zentren an der Hochschule, dem Centrum für Energie und Mobilität (CEMO), Ostfalia Lern- und Innovationsfabrik (OLIF), dem Zentrum für additive Fertigung (ZaF), dem Zentrum für gesellschaftliche Innovationen (ZeGI), dem Center for Hydrosystems und Health (CHH) und dem Zentrum für wissenschaftliches, interdisziplinäres Risikomanagement und Nachhaltigkeit (ZWIRN). Die Gründung dieser Zentren legt den Grundstein für Forschungsfragen und -ansätze, die über Einzeldisziplinen hinausgehen und bereitet den Weg für transdisziplinäre Forschungsansätze.

Ziele

Die Ziele für den Transfer der Ostfalia sind im einzelnen:

Die Ostfalia entwickelt Aktivitäten und Maßnahmen, mit denen sie ihre regionale Vernetzung erhöht und die Wahrnehmung ihrer anwendungsnahen Forschungsleistungen verbessert und ihre Profilbildung stärkt.

Basis gelingender Transferaktivitäten ist eine professionelle und zielgruppenorientierte Wissenschaftskommunikation und ein entsprechendes Forschungsmarketing. Die Ostfalia baut daher ihre Aktivitäten in diesen Bereichen aus und erarbeitet ein Konzept zur Wissenschaftskommunikation, um die verschiedenen, relevanten Zielgruppen mit geeigneten Maßnahmen zu erreichen. Auf diese Weise stärken wir das Image der Hochschule, tragen die Ergebnisse unserer Forschungen verstärkt in den öffentlichen Raum und machen potentielle Forschungspartner auf uns aufmerksam. Die Ostfalia will stärker als bisher als forschungsaktive und anwendungsorientierte Hochschule wahrgenommen werden und ihre Attraktivität gegenüber Forschungspartnern erhöhen.

Aus der Gesellschaft wird verstärkt die Anforderung in die Hochschulen hineingetragen, zivilgesellschaftliche Akteure in die Forschungsprozesse zu integrieren und somit die Transferwege zu erweitern. An der Ostfalia haben Professorinnen und Professoren verschiedener Fakultäten das Zentrum für gesellschaftliche Innovationen (ZEGI) gegründet, in dem auch transdisziplinäre Themen bearbeitet werden. Hiermit wurden bereits erste Schritte unternommen, um die Voraussetzungen zu schaffen, (zivil-)gesellschaftliche Gruppen in Innovationen, Forschung und Transfer zu integrieren. Mit dieser Maßnahme beabsichtigt die Ostfalia, sich neue und innovative Transferwege zu eröffnen und so im Transfer ein starkes Profil auszubilden.

Zur Verfolgung transdisziplinärer Ansätze werden die Forschenden der Ostfalia durch geeignete Maßnahmen bzgl. spezieller Methodik und Vorgehen unterstützt.

Die Ostfalia erstellt eine solide und systematisierte Wissensbasis im Wissens- und Technologietransfer als Grundlage für die weitere strategische Ausrichtung.

Aufgrund ihres Selbstverständnisses als Bestandteil des regionalen Innovationssystems sieht sich die Ostfalia als Hochschule für angewandte Wissenschaften in der Verantwortung, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Region über neue Wege des Transfers zu leisten.

Die Unterstützung einer nachhaltigen Gründungskultur und die Förderung von Unternehmensgründungen ist und bleibt ein wichtiges strategisches Ziel der Ostfalia. Die Hochschule wird ihre Aktivitäten in diesem Bereich kontinuierlich weiter entwickeln, mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und Relevanz.

Das Ziel der Ostfalia, (zivil-)gesellschaftlicher Akteure vermehrt in Forschungs- Innovations- und Transferprozesse einzubeziehen, eröffnet neue Perspektiven für die Gründung von Unternehmen. Der Wissens- und Technologietransfer der Ostfalia wird die Gestaltung neuer Verwertungsmöglichkeiten begleiten und unterstützen.

Es werden Beratungs- und Unterstützungsstrukturen geschaffen, um  die internationale Vernetzung der Hochschule im Bereich der Forschung zu fördern. Dafür werden Schwerpunkte auf Maßnahmen zur Netzwerkbildung und -pflege, Informationsbereitstellung, individuelle Beratung und Coaching, Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellung von Ressourcen gelegt.

 

Von strategischer Bedeutung sind weiterhin:

Die bereits etablierten Forschungsfelder an der Ostfalia werden weiterentwickelt, ausgebaut und ggf. ergänzt. Schwerpunkte in der Forschung sollen gefördert werden, um das Profil der Hochschule zu schärfen. Die Hochschule intensiviert zudem die geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Transferaktivitäten und unterstützt disziplinübergreifende Forschung.

Die Kooperationen mit der Wirtschaft, anderen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Institutionen soll ausgebaut und die regionale Verankerung unserer Forschung und Entwicklung verbessert werden. Die anwendungsnahe Forschungstätigkeit soll verstärkt werden.

Bedeutende Forschungsbereiche, auch von gesellschaftlicher Relevanz, werden durch hochschulinterne Fördermaßnahmen unterstützt und weiter entwickelt. Transferrelevante Kriterien werden dabei berücksichtigt.

Die in der Strategie zur Intellectual Property festgelegten Prozesse sollen die Attraktivität und Verlässlichkeit der Ostfalia für die Forschungspartner erhöhen.

Seit 2009 besteht eine Kooperation der Ostfalia mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises Wolfenbüttel im Bereich des Technologietransfers und der Innovationsberatung. Diese Zusammenarbeit soll fortgeführt werden. Sie ermöglicht einen direkten Kontakt zu den regionalen Unternehmen und bietet die Chance, Bedarfe auf der Seite der Unternehmen zu erfassen und Kontakte in die Hochschule zu fördern.

Mit dem Projekt Innovationsberatung an der Ostfalia werden gemeinsam mit dem Landkreis Wolfenbüttel die Kontakte in die Unternehmen der Region weiter ausgebaut und intensiviert.

 

Die Transferstrategie in der Fassung vom 19.01.2017 können Sie sich als PDF ansehen.

nach oben
Drucken