Naturschutz meets Umweltforschung
Ostfalia-Projekt zur Insektenweide stellt Schaukasten vor
Die Zahl der Insekten in Deutschland ist stark rückläufig – und dies sowohl in Hinblick auf die Artenvielfalt als auch auf die Individuenzahl einer Art. Aus diesem Grund hat die Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule auf dem Campus-Gelände Am Exer in Wolfenbüttel im letzten Jahr das Projekt „ Insektenweide“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um die Anlage einer Blühwiese mit Insektenhotel. Am Ende der ersten Saison wurde nun ein Schaukasten aufgestellt, dem Interessierte vielfältige Informationen zum Projekt entnehmen können. Das Projekt wird aus Mitteln der Ostfalia Hochschule sowie durch die Curt-Mast-Stiftung gefördert.
Bei der Präsentation des neuen Schaukastens zum Projekt: (vlnr.) Dipl.-Ing. Ines Teuber, Prof. Dr. Elke Wilharm und Susanne Pfannekuchen.
„Die Flächen sind zwar relativ klein, aber ein Hingucker am Fußweg zur Salzdahlumer Straße, und mit ihrem Artenreichtum bieten die Blühstreifen Nahrung, Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten für verschiedene Insektenarten und locken diese an. Dies ließ sich trotz des sehr trockenen Sommers an den Blüten beobachten“, schildert Prof. Dr. Elke Wilharm, Projektleiterin von der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule.
Das Projekt bildet eine wichtige Schnittstelle zwischen dem Naturschutz und der Umweltforschung. „Durch Einflüsse wie Flächenversiegelung, monotone Garten- und Grünflächengestaltung sowie die intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und Pflanzenschutzmitteleinsatz geht die Zahl der Insekten in Deutschland kontinuierlich zurück“, betont Prof. Wilharm weiter. Ein weiterer Aspekt des Projekts beschäftigt sich mit den noch unbekannten Einflüssen des pflanzlichen Artenspektrums auf die Vielfalt der Mikrorganismen im Boden, dem sogenannten Mikrobiom. Im Fokus der Analysen stehen die Bodenbakterien und die Frage, inwieweit sich die Artenvielfalt durch das Anlegen einer Blühwiese verändert. „Falls die Artenvielfalt der Bodenbakterien positiv mit der Artenvielfalt der Pflanzen korreliert, gäbe es noch einen weiteren Grund mehr Flächen in Insektenweiden umzugestalten“, blickt Prof. Dr. Wilharm positiv in die Zukunft.
Auch ein Insektenhotel ist Teil der Anlage.
Text: Wilharm/Hintze/13.09.2019
Foto: Wilharm