Länderübergreifende Hochschulkooperation für eine nachhaltige Mobilität
Die Hochschulen Karlsruhe, RheinMain und Ostfalia sowie die Fachhochschule Erfurt beschließen eine gemeinsame Kooperation im „Studienfeld Nachhaltige Mobilität“.
Die stärkere Vernetzung in Lehre und Forschung soll dringend gesuchte Absolventinnen und Absolventen für die Mobilitätswende hervorbringen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die beteiligten Hochschulen im Beisein von Ministeriumsvertretern der jeweiligen Länder am gestrigen Mittwoch, 17. Juni 2020, in einer Videokonferenz.
Das wissenschaftliche Lernen und Forschen im Themenfeld nachhaltige Mobilität hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Aus Sicht des Gemeinwesens kommt der Förderung einer nachhaltigen Mobilität eine hohe Bedeutung zu. Sie ist ein zentraler Beitrag zur Gewährleistung der Daseinsvorsorge. Sie setzt sowohl kurzfristige Ziele um – wie beispielsweise die Verbesserung der Luftqualität – als auch langfristigere wie das Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Nachhaltige Mobilität ist ein essenzieller Baustein zum Erhalt und Ausbau der Lebensqualität in Stadt und Land.
Dazu der niedersächsische Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann: „Besonders wertvoll sind die vom Bund geschaffenen Radverkehrsprofessuren, die zu einem breiteren Fundament des Radverkehrs in Wissenschaft und Lehre führen. Mit der beteiligten Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften werden wir bei der Weiterentwicklung des Alltagsradverkehrs und des touristischen Radverkehrs eng zusammenarbeiten und hierbei die neuen länderübergreifenden Kooperationen für nachhaltige Mobilität einbeziehen.“
Die beteiligten Studiengänge der vier Hochschulen wollen im Studienfeld „Nachhaltige Mobilität“ künftig enger kooperieren und ihre besonderen Schwerpunkte auch für die Studierenden der jeweils anderen Hochschulen öffnen. Dazu zählen an der Fachhochschule Erfurt die Studiengänge Wirtschaftsingenieur/-in Verkehr, Transport und Logistik (Bachelor), Wirtschaftsingenieur/-in Eisenbahnwesen (Bachelor) sowie Verkehr und Transport (Master). An der Ostfalia Hochschule beteiligen sich die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen Mobilität und Verkehr (Bachelor), Mobilität und Personenverkehrsmanagement (Bachelor) sowie Verkehr und Logistik (Master). Die Hochschule Karlsruhe ist mit ihrem Studiengang Verkehrssystemmanagement (Bachelor und Master) vertreten und die Hochschule RheinMain mit dem Studiengang Mobilitätsmanagement (Bachelor).
Mit der unterzeichneten Absichtserklärung soll das Studienfeld gemeinsam etabliert und der Rahmen für die Kooperation gesetzt werden. Die Studiengänge im Studienfeld „Nachhaltige Mobilität“ betrachten Mobilität und Verkehr interdisziplinär und über kraftfahrzeugspezifische Inhalte hinaus. Sie gewährleisten eine integrierte Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte nachhaltiger Mobilität in anwendungsorientierte Lehre und angewandter Forschung. Daher umfasst das Studienfeld „Nachhaltige Mobilität“ Inhalte aus mehreren Fachrichtungen:
- Verkehrsingenieurwesen
- Kommunikation
- Gesellschafts- und Sozialwissenschaften
- Psychologie
- Geografie, Raum- und Stadtplanung
- Verkehrspolitik
- Verkehrswirtschaft
- Recht
- Verkehrsökologie
- IT für Mobilität und Verkehr und
- Fahrzeugtechnik
Die initiierte Kooperation zwischen den Studiengängen umfasst die gemeinsame Vermarktung des Studienfeldes als Hilfestellung für Studieninteressierte, die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen, die gegenseitige Zulassung zum Masterstudium, gemeinsame Lehrveranstaltungen, Austausch von Lehrenden und Forschungskooperationen. Hinzu kommen die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Studienfeldes in Forschung und Lehre sowie in der Transformation zu gesellschaftlichem Handeln.
"Der Weg zur nachhaltigen Mobilität stellt Politik, Wirtschaft und Industrie vor große Herausforderungen. Umso mehr kommt dem wissenschaftlichen Lernen und Forschen in diesem Themenfeld eine hohe Bedeutung zu. Durch diese Hochschulkooperation werden unsere Kompetenzen gebündelt und Synergien geschaffen, von denen insbesondere unsere Absolventinnen und Absolventen und damit die Arbeitsmärkte profitieren werden", sagt Prof. Dr. Susanne Stobbe, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Weiterbildung der Ostfalia.
"Junge Menschen, die sich für den Klimaschutz begeistert einsetzen, haben ab sofort die Möglichkeit, ihre Energie in ein koordiniertes Studium der Nachhaltigkeit zu investieren. Vier Hochschulen sind schon dabei, aber ich bin mir sicher, es werden bald weitere dazu kommen. Schon in der Vorbereitung auf diese Kooperationsvereinbarung war die Motivation der beteiligten Kolleginnen und Kollegen greifbar zu spüren“, so Prof. Dr. Christoph J. Menzel, Koordinator Studienfeld Nachhaltige Mobilität, Ostfalia.