Die Stärken ländlicher Räume systematisch fördern und nutzen
Zum zweiten Mal fand am 7. und 8. Februar im Museumsdorf Hösseringen der Suderburger Dorftag der
Fakultät Handel und Soziale
Arbeit der Ostfalia Hochschule gemeinsam mit dem Museumsdorf Hösseringen statt. Das Thema des
diesjährigen Symposiums lautete „Vertrauen als Grundlage ländlicher Entwicklung“.
Diskutiert wurden unter Teilnahme von Experten aus Wissenschaft und Consulting, politischen
Entscheidern sowie Studierenden der Fakultät Handel und Soziale Arbeit die Möglichkeiten,
persönliche Nähe und wechselseitigen Austausch in ländlichen Räumen systematisch zu fördern. „Diese
Merkmale sind es, die als wesentliche Ressource ländlicher Räume gegenüber anonymeren
Großstadtgebieten gelten“, erklärte Sozialpädagogik-Professor Dr. Dirk Plickat, der den Dorftag als
Instrument des Austausches initiiert hat. Auf dem Symposium wurden Überlegungen angestellt, wie die
Entwicklung eines Vertrauensmanagements aussehen könnte, das diese Grundlage unterstützt.
Referenten aus der Sozialwissenschaft, von der Landwirtschaftskammer und der
Landwirtschaftlichen Rentenbank gaben hierzu Impulse. Studierende der Sozialen Arbeit bekamen in
konkret gefassten und lösungsorientierten Arbeitsformaten die Möglichkeit, mit Entscheidern aus der
Politik ins Gespräch zu kommen und so das sozialwirtschaftliche Themenfeld der Gemeinwesenökonomie
aus erster Hand zu erleben.
Prof. Dr. Dirk Plickat
Plickat wies darauf hin, dass Soziale Arbeit gerade im ländlichen Raum mit besonderen Aufgaben
konfrontiert sei: „Die Vernetzung und Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements ist hier von
zentraler Bedeutung.“ Diese Gestaltungsaufgabe als zentrale Funktion von Sozialer Arbeit im
ländlichen Raum zu erkennen, sei für Forschung, Studium und Transfer in Suderburg ein wichtiges
Alleinstellungsmerkmal.
Dr. Ulrich Brohm, Leiter des Museumsdorfes in Hösseringen, betonte in seiner Begrüßung, wie
wichtig Veranstaltungsformate wie der Suderburger Dorftag für das Profil des Lern- und
Bildungsortes „Museum“ seien. „Museen bieten weitaus mehr als den Blick in die Vergangenheit. Sie
laden ein, im Wissen über die Veränderungen in der Vergangenheit Diskussionen über die Entwicklung
der Zukunft anzustoßen.“
Text: Prof. Dr. habil Detlef Gaus/Nadine Zimmer, 19.2.2020
Foto: Ostfalia