Positive Bilanz für Projekt „Sieben Tage unter Strom – Testen Sie selbst“
Das Centrum für Energie und Mobilität (CEMO) der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften zieht eine positive Bilanz nach dem kürzlich erfolgten Abschluss des Projekts „Sieben Tage unter Strom – Testen Sie selbst“. Initiiert wurde das Projekt, um Vorurteile unter Nutzern konventioneller Fahrzeuge abzubauen.
Das Projekt ermöglichte interessierten Personen aus dem Landkreis Wolfenbüttel im Zeitraum März 2019 bis Januar 2021 ein Elektroauto eine Woche lang in ihrem Alltag zu testen und so reale Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen zu sammeln. Von Seiten der Hochschule standen zwei e-Golf zur Verfügung. Insgesamt bewarben sich in der 22-monatigen Projektlaufzeit 312 Personen aus dem Landkreis Wolfenbüttel für die Teilnahme an diesem Projekt. Trotz zwischenzeitlicher Unterbrechungen des Verleihs aufgrund der Corona-Pandemie, konnten 157 Fahrer*innen an dem Projekt teilnehmen. Durchschnittlich zeigten die Testenden fünf weiteren Personen das Fahrzeug und informierten über ihre Erfahrungen mit dem Elektroauto.
Während des Projekts wurden die Teilnehmenden unmittelbar nach der Testwoche um ein Feedback gebeten. Mit Hilfe eines Fragebogens wurde u. a. die Entwicklung der Nutzereinstellung zur E-Mobilität durch die Teilnahme an dem Projekt ermittelt. Dies erfolgte anhand einer Skala von 1 bis 5. Eine 3 bedeutete, dass sich die Nutzereinstellung nicht geändert hat, eine Zahl kleiner 3 zeigte, dass die Einstellung positiver geworden ist. Eine Zahl größer 3 zeigte, dass sich die Einstellung verschlechtert hat.
Die Teilnehmenden bewerteten in der Befragung mit 3,5 den Mangel an öffentlichen Ladestationen, die Preise von Elektrofahrzeugen mit einem Wert von 3,4 als zu hoch, und die Reichweite des e-Golfs mit 3,3 als zu gering. Dazu Projektmanager Hauke Wischer vom CEMO: „Zur Relativierung dieser Ergebnisse kann gesagt werden, dass die Anzahl der öffentlichen Ladestationen in Deutschland sich von 20.000 Anfang 2019 auf circa 40.000 im Februar 2021 verdoppelt hat. Außerdem wurden seit Beginn des Projektes Förderinstrumente, zum Beispiel der Umweltbonus, geschaffen, um die Preise der Elektrofahrzeuge deutlich zu senken. Darüber hinaus hat sich die Batteriekapazität neuerer Elektrofahrzeuge tendenziell deutlich erhöht und damit auch die Reichweite. Aus diesen Gründen sollten sich die Nutzereinstellungen deutlich verbessern, sofern das Projekt mit Fahrzeugen neuerer Generation wiederholt würde. Erwähnenswert finde ich auch, dass sich die Meinung der Nutzer im Vergleich zum Projektbeginn gegenüber den Aspekten ‚Laden zu Hause ist einfach‘ mit einem Wert von 1,8 sowie der ‚Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen‘ mit einem Wert von 1,7 und der Kategorie ‚ E-Autos machen Freude‘ mit einem Wert von 1,2 deutlich verbessert haben.“