Vom alten Feuerzeug zum neuen Produkt
aus dem 3D-Drucker
Mit dem Wiederverwertungsprozess ausgedienter Kunststoff-Feuerzeuge beschäftigt sich ein Forschungsprojekt am Institut für Recycling (IfR) an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Ostfalia-Studentin Uljana Möser bringt sich in dieses Projekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein und geht darin der Frage nach, wie aus den Feuerzeugen ein Material gewonnen werden kann, das sich zum 3D-Druck eignet. Dafür hat sie den Prozess vom ausgedienten Feuerzeug zum neuen 3D-Produkt im Labor durchgespielt und einen Flaschenöffner aus dem recycelten Material gedruckt. „Diese praktischen Arbeiten sind neben Konzept- und Ideenentwicklung ganz wichtiger Bestandteil des Studiums bei uns“, erklärt Sylvia Ott-Welke, Diplom-Ingenieurin für Verfahrenstechnik und wissenschaftliche Mitarbeiterin am IfR.
Uljana Möser (links) mit Sylvia Ott-Welke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Recycling.
Uljana Möser studiert „Material und Technisches Design“ im 7. Semester. „Die Möglichkeit, mit dem 3D-Druck aus Altem etwas Neues zu schaffen, hat mich sofort fasziniert“, sagt sie. „Generell gefällt mir, dass wir in unserem Studiengang so viele Möglichkeiten haben, praktisch zu arbeiten, zum Beispiel in Form von Laboren.“ Ihre Bachelorarbeit ist Teil eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojekts unter der Federführung von Prof. Dr. Achim Schmiemann von der Fakultät Fahrzeugtechnik am Ostfalia-Standort Wolfsburg. In Zusammenarbeit mit LRD Löschmittel-Recycling und Umweltdienste, Harsefeld, soll in dem bis Ende Juni 2022 laufenden Forschungsprojekt ein Aufbereitungsprozess für ausgediente Feuerzeuge entwickelt und ein logistisches Konzept zum Sammeln und Rückführen umgesetzt werden.
„Das Einsammeln von ausgedienten Feuerzeugen gibt es zwar schon in Luxemburg, dort werden die Feuerzeuge dann allerdings der thermischen Verwertung zugeführt“, erklärt Schmiemann. Das von ihm geleitete Forschungsprojekt verfolgt den Gedanken, das Recyclingmaterial am Ende der Aufbereitungskette in Form von Granulat oder Filamenten für den 3D-Druck in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. „Wir müssen lernen, auch mit den kleinen Dingen des Lebens umweltbewusst umzugehen. Wenn das nicht funktioniert, dann frage ich mich: Wie und wann sollen die anstehenden großen Umweltprobleme gelöst werden?“, sagt er.
Mehr Informationen zum Studiengang „Material und Technisches Design“:
www.ostfalia.de/studienberatung/studienangebot/material-und-technisches-design/
Ihr Ansprechpartner für dieses Thema:
Prof. Dr. Achim Schmiemann
Fakultät Fahrzeugtechnik, Campus Wolfsburg
Telefon: 05361 8922 -22100
Email:
a.schmiemann@ostfalia.de
Text: Nadine Zimmer, 20.09.21
Foto: Ostfalia