Wissenschaftlich begleitete Qualitätsentwicklung der Ausbildung von Demokratieberaterinnen
und -beratern
Team der Ostfalia Hochschule forscht im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“
Das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert seit 2010 mit einem jährlichen Fördervolumen von 12 Millionen Euro Projekte zur Stärkung demokratischer Teilhabe und gegen Extremismus. Im Mittelpunkt stehen regional verankerte zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure wie Vereine und Verbände mit vielen ehrenamtlich Engagierten. Der Schwerpunkt im Programmbereich 1 des Bundesprogramms liegt auf der Entwicklung und Etablierung einer Beratungsstruktur, die demokratiegefährdende Vorfälle effektiv bearbeiten kann. Um dies zu erreichen, haben unterschiedliche Trägerinnen und Träger Maßnahmen der politischen Bildung und Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung in bereits bestehenden Bildungsstrukturen verankert. So bilden Vereine und Verbände Demokratieberaterinnen und -berater aus, damit diese vorbeugend und vermittelnd tätig werden können.
Durch das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ geförderte Projekt sollen wirksame Handlungsansätze zur Stärkung demokratischer Teilhabe in den Verbands- und Vereinsstrukturen sowie zur Extremismusprävention weiterentwickelt werden. Laut BMI wurden bislang im Programm mehr als 2.000 Personen zu Demokratieberaterinnen und -beratern ausgebildet. Sie sensibilisieren innerhalb ihrer Organisationen für das Erkennen antidemokratischer Haltungen, begleiten die Entwicklung von Präventionsstrategien und beraten im Konfliktfall vor Ort.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ostfalia Hochschule werden an der Fakultät Soziale Arbeit in einem Teilprojekt in den nächsten zwei Jahren die Ausbildungsformate analysieren. Darauf aufbauend werden sie die Ausbildungsträgerinnen und -träger bei der Optimierung der Ausbildungsformate begleiten, beraten und unterstützen. Dabei sollen modellhafte Ausbildungsformate für verschiedene verbandliche oder inhaltliche Schwerpunkte identifiziert werden, die besonders effektiv, auf andere Kontexte übertragbar sind und flächendeckend zum Einsatz kommen könnten.
„Der wirkungszentrierte Qualitätsentwicklungsansatz bezieht sich auf das gesamte Bundesgebiet, er beinhaltet sowohl eine zeitlich und nach Kriterien definierte als auch eine Analyse nach Wirkung- und Nutzen des Lernangebots. Die Analyse und wird anhand eines Mixed-Methods-Designs durchgeführt, also einer Kombination qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden. Durch die empirische Untersuchung soll herausgefiltert werden, inwiefern Veränderungen bei den Teilnehmenden der Ausbildungsgruppen tatsächlich auf die Ausbildungsmaßnahmen zurückführen sind“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Olaf Lobermeier, der an der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia das Lehrgebiet Sozialwissenschaftliche Methoden vertritt. Der Wirkungskreis des Projekts richtet sich nach ausgewählten Standorten, in denen die Ausbildung jeweiliger Demokratieberaterinnen und -berater stattfindet. In der Forschung unterstützt wird Prof. Dr. Lobermeier von seinen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Camelia Müller (M.A.) und der Diplom-Soziologin Annett Schultz.