Zu wenig Wasser, zu viel Wasser –
Ostfalia forscht für Landwirtschaft der Zukunft
Mit „Wasskli“ startet ein Projekt für eine innovative Wasserspeicherstrategie zur besseren Anpassung an den Klimawandel.
Forschende am Standort Suderburg der Ostfalia Hochschule beschäftigen sich in einem neuen Projekt damit, wie angesichts des Klimawandels alternative Wasserressourcen in der Landwirtschaft genutzt werden können. „Zukünftig müssen große Bereiche der niedersächsischen Landwirtschaft auf den Klimawandel vorbereitet werden“, erklärt Projektmanager Felix Schmidt. „Wir müssen auch in Dürreperioden die Ressource Wasser sicherstellen, um landwirtschaftliche Erträge stabilisieren zu können.“
Um diesem Ziel näher zu kommen, liegt der Fokus des Projektes mit dem Namen „Wasskli – Wasserspeicher- und Betriebsstrategie zur Anpassung an den Klimawandel“ auf der Entwicklung eines Konzeptes zur Speicherung und Nutzung von alternativen Wasserressourcen.
Das Projekt „Wasskli“ wird bis Ende Juni 2027 laufen und steht unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher vom Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW) am Campus Suderburg der Ostfalia Hochschule.
In dem Projekt arbeiten Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachdisziplinen zusammen. „ Wir werden untersuchen, wie natürliche und künstliche Reservoire sowie Wasser aus erhöhten Abflüssen in Gewässern, gereinigtes Wasser aus Kläranlagen oder Dränagewasser genutzt werden kann“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Klaus Röttcher.
Dazu wird an einem konkreten Beispiel im Landkreis Lüchow-Dannenberg ein entsprechender Wasserspeicher geplant.
„Dabei geht es zum einen um die optimale Dimensionierung. Der Wasserspeicher darf weder zu groß noch zu klein sein“, sagt Felix Schmidt aus dem Projektteam. „Und zudem müssen wir die Aspekte der nachfolgenden Bewirtschaftung des Speichers beachten und wollen auch die damit verbundenen Bewässerungsanlagen konzeptionieren.“ Die Ergebnisse des Projektes sollen am Ende in einem praxisnahen Leitfaden für Bewässerung zusammengestellt werden.
Zwei landwirtschaftliche Betriebe, die Elxlebener Feldfrucht KG und der Betrieb der Steinicke – Haus der Hochlandgewürze GmbH, bringen ihre praktischen Erfahrungen in das Projekt ein. Agvolution GmbH, ein Start-up, das smarte Sensoren für den landwirtschaftlichen Bereich entwickelt, unterstützt das Projekt im Bereich Monitoring zur Überwachung von Boden- und Wasserparametern. Der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen ergänzt die Gruppe mit seinen ingenieurtechnischen Kompetenzen in der Wasserwirtschaft und wird im Laufe des Projekts praktische Lösungen für die Speicherung und Verteilung von Wasser im landwirtschaftlichen Raum einbringen.
Das Projekt „Wasskli“ wird mit rund 426.000 Euro im EIP-Agri & Innovationsnetzwerk des Landes gefördert. Im Rahmen der EIP-Agri werden kooperative Innovationsprojekte unterstützt, die Impulse für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und tiergerechte Agrar- und Ernährungswirtschaft setzen. Ziel ist dabei die Förderung von Innovationen und die Verbesserung des Wissensaustausches zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis.
Förderbescheid-Übergabe beim EIP-Sommerfest in Hannover: Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (rechts) überreichte den Förderbescheid an die Projektbeteiligten (von links) Klaus-Dieter Preuß, Andreas Heckmann, Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher, Clemens Löbnitz sowie Felix Schmidt und begrüßte die Operationelle Gruppe im EIP Netzwerk Agrar und Innovationen Niedersachsen.
Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:
Felix Schmidt M.Sc.
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft (INBW)
E-Mail:
felix.schmidt@ostfalia.de
Telefon: 05826 988 61580
Text: F. Schmidt/ZIM, 07.10.2024
Foto: Netzwerk EIP Agrar & Innovation Niedersachsen