Studierende aus vier Ländern treffen sich zum gemeinsamen Workshop

Internationaler Austausch zur Sozialen Arbeit mit Flüchtlingen an der Ostfalia in Wolfenbüttel

Internationaler Austausch hat in der Sozialen Arbeit Tradition. Auch an der Ostfalia Hochschule sind internationale Begegnungen fester Bestandteil des Hochschulalltages. Im Dezember trafen sich nun Studierende der Sozialen Arbeit mit russischen, polnischen und englischen Studierenden zu einem gemeinsamen Seminar mit dem Thema „ Ruhe nach dem Sturm – aktuelle Herausforderungen in der Flüchtlingshilfe“ in Wolfenbüttel. Organisiert wurde das einwöchige Programm auf deutscher Seite von Professor Jürgen Boeckh, Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia. Es führte die Studierenden aus den Partnerhochschulen in Wologda (RUS), Lodz (Polen) und Preston (UK) in unterschiedliche soziale Einrichtungen in Wolfenbüttel, Braunschweig und Hannover. Der internationale Workshop fand bereits zum dritten Mal statt.

  Internationaler Workshop
Studierende aus Russland, Polen, England und Deutschland informierten sich in Wolfenbüttel und der Region gemeinsam über die Arbeit mit geflüchteten Menschen.
 

Beim Besuch im Bildungszentrum der Volkshochschule Wolfenbüttel standen die Möglichkeiten der sprachlichen und beruflichen Förderung von Flüchtlingen sowie neu im Landkreis ankommenden Migrantinnen und Migranten im Fokus. Hier als auch im Bürgertreff Salewo der Arbeiterwohlfahrt ist vor allem das „Netzwerken“ zentraler Aspekt der Sozialarbeit.

In Braunschweig galt das Interesse der Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Mitarbeiterinnen des Jugendamtes der Stadt Braunschweig gaben Einblick in die Lebensgeschichten junger Flüchtlinge, die in Braunschweig Schutz gefunden haben. Die angehenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter lernten, dass psychologische und sozialarbeiterische Hilfen bedarfsorientiert angeboten werden müssen, um den jungen Menschen, die häufig verstörende oder traumatisierende Erfahrungen gemacht haben, ein möglichst normales Leben in ihrer neuen Heimat zu ermöglichen. Auf dem Programm stand außerdem ein gemeinsamer Besuch in der Mahn- und Gedenkstätte Bergen-Belsen.

In gemeinsamen Reflexionsrunden an der Hochschule wurden die erlebten Erfahrungen ausgetauscht und vertieft. „Die Studierenden erleben, dass sich – so unterschiedlich die Welten, aus denen sie selbst kommen auch sein mögen – die sozialen Herausforderungen ähneln. Und dass Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession über Grenzen hinweg gefordert ist“, sagte Boeckh.

Boeckh/Sp/13.12.2018
Foto: Boeckh