Studierende der Ostfalia in Russland

Am vergangenen Wochenende kehrten neun Studierende der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule an den Campus Wolfenbüttel zurück. Gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Boeckh hatten sie vom 15. bis 22. September im Norden Russlands das Pädagogische Institut an der Staatlichen Universität Wologda besucht.

Die Anreise erfolgte über Berlin nach Moskau, wo die Gruppe einen Zwischenstopp auf der Reise in die 2.500 Kilometer entfernte Partnerhochschule einlegte. Dabei nutzten sie die Gelegenheit, sich die großen Wahrzeichen der pulsierenden russischen Metropole anzusehen. Nach Kreml, Rotem Platz mit Basilius-Kathedrale und der einem Blick auf die Moskwa, ging es nach einer Übernachtung mit dem Kleinbus weiter ins 500 Kilometer entfernte Wologda - administratives und kulturelles Zentrum des gleichnamigen Oblast (Bundesland).

Nach einer langen Fahrt durch die russische Nacht, fand das erste Zusammentreffen mit russischen Studierenden im Institut für Soziale Arbeit statt. Die Studierenden bereiteten sich auf inhaltlich auf ihren Workshop vor, der die Behindertenhilfe in Wologda zum Thema hatte. Hierzu besuchten die russischen und deutschen Studierenden zunächst ein sog. Internat für Menschen mit Behinderungen und informierten sich über die dortige Arbeit. Im Anschluss entwickelten sie in Kleingruppenarbeit niedrigschwellige Projekte für diese Einrichtung, die unter Anwesenheit der Sozialarbeiterin der Einrichtung präsentiert wurden. Lehrende und Studierende der Fakultät Germanistik übersetzten und auch eigene Englisch- und Russischkenntnisse halfen beim Verstehen. Während ihres Aufenthaltes absolvierten die Studierenden aus Wolfenbüttel weitere Praxisbesuche, u.a. in der städtischen Bibliothek, die gemeinwesenbezogene Projekte für sehbehinderte Menschen durchführt und bei der NGO „ Welle“, die eine Selbsthilfegruppe von Eltern behinderter Kinder in Wologda ist. Das Programm schloss mit dem Besuch des lokalen Freilichtmuseums Semenkowo, das einen eindrucksvollen Einblick in das bäuerliche Leben des russischen Nordens freigab.

Am 22. September ging es für die Gruppe über St. Petersburg zurück nach Deutschland. Dort hatten die Studierenden noch einen Tag Zeit, sich diese wunderschöne Stadt näher anzuschauen. Beim Besuch auf dem Panzerkreuzer Aurora setzen sich die Studierenden mit Blick auf das Winterpalais mit wichtigen Phasen der deutsch-russischen Geschichte auseinander. So wurde nicht nur der Startschuss der Oktoberrevolution 1917 thematisiert sondern auch der Versuch der deutschen Wehrmacht, die Stadt im Zweiten Weltkrieg im wahrsten Sinne der Wortes auszuhungern.

„Die Studierenden bringen einen Koffer voller Eindrücke mit nach Hause. Neben dem hohen fachlichen Engagement, das wir in den Einrichtungen und an der Partnerhochschule erfahren konnten, beeindruckte uns vor allem die herzliche und offene Art mit der wir überall begrüßt wurden. Wir durften nicht nur die sprichwörtliche russische Gastfreundschaft erleben, darüber hinaus sind auch viele neue Kontakte und Freundschaften entstanden. Wir sind ganz sicher, dass der Abschied nur der Anfang von vielen neuen Begegnungen sein wird“, sagt Boeckh – und denkt dabei an das Sommersemester 2020. Denn anlässlich eines gemeinsamen internationalen Seminars in Wolfenbüttel werden Studierende aus Wologda, Lodz, Porto und Preston erwartet, um sich gemeinsam mit dem Thema „Diskriminierung“ auseinanderzusetzen.

Interessierte können sich noch anmelden. Weitere Informationen: Prof. Dr. Jürgen Boeckh, j.boeckh@ostfalia.de, Telefon 05331/37110.

Exkursion Russland

Die Gruppe aus Wolfenbüttel gemeinsam mit russischen Studierenden vor dem Denkmal des Zweiten Weltkrieges in Wologda.

Boe/Me/24.09.2019
Foto: Ostfalia

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