Prof. Dr. Kirsten Wegner
Vier hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft gingen in ihren
Vorträgen auf Fragen zu den Herausforderungen der Digitalisierung für die Logistikbranche ein.
Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg, stellte den Zusammenhang
zwischen regionalem Logistik-Ökosystem und der Digitalisierung dar: Ziel der Stadt Hamburg ist es,
im Jahre 2025 führende innovative Logistikregion Europas zu sein. Hierzu wird die Innovationskraft
von KMUs benötigt. Die Referentin schilderte die Unterstützung des Logistik-Ökosystems anhand der
zwei Beispielprojekte Next Logistics Accelerator (NLA) und des Digital Hubs Logistics. Im Rahmen
des letztgenannten realisieren junge und etablierte Unternehmen gemeinsam mit Wissenschaft und
Politik die digitale Zukunft der Logistik. Schmidt begeistert: „Ich liebe es, in der Logistik zu
arbeiten, weil es so eine Vielfalt an Themen gibt.“
Stefan Lotter, Leiter Supply Chain Management der Bell Deutschland GmbH, präsentierte die
erfolgreiche Einführung der Digitalisierung seines Unternehmens im Projekt „ERP-System meets
Hyperlink“. Das Auftragsannahmeteam seines Unternehmens wird mit Hilfe einer Hyperlink-Verknüpfung
eine erhebliche Prozessvereinfachung und Beschleunigung bei Kundenanfragen zum Lieferstatus
ermöglicht.
Welche Geschäftsmodelle haben auch zukünftig Bestand? Welche Digitalisierungsstrategien
verfolgen erfolgreiche Unternehmen? Welche Kompetenzen werden in Zukunft in der Logistik benötigt?
Diesen und weiteren Fragen ging Prof. Dr. Wolfgang Kersten vom Institut für Logistik und
Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg in seinem Vortrag auf den Grund. Er
präsentierte die spannendsten Ergebnisse der Trendstudie zur Digitalisierung in der Logistik.
Kersten forderte die Anwesenden auf, das Thema Digitalisierung aktiv anzugehen und nicht
auszusitzen: „Keiner kann sich der Digitalisierung entziehen!“
Neben diesen visionären Ausblicken erläuterte Andreas Seel vom Institut für Integrierte
Produktion Hannover anhand von drei Anwendungsfällen multimodaler Assistenzsysteme (Datenbrille,
Sprachsteuerung in der Kommissionierung und mobile Mensch-Maschine-Interaktion), wie die digitale
Technik in der Praxis funktioniert. Er stellte fest: „Ein Hauptproblem bei der Einführung von
Digitalisierung in Unternehmen ist die mangelnde Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“