Ostfalia-Fachtagung – 250 Interessierte tauschten sich online zur Schulsozialarbeit in Niedersachsen aus

Die Strukturreform der Schulsozialarbeit hat die Rahmenbedingungen und Inhalte der schulischen Sozialarbeit in Niedersachsen grundlegend verändert. Ostfalia-Professorin Christine Baur und Diplom-Soziologin Franziska Homuth haben von 2018 bis 2020 die Auswirkungen des niedersächsischen Erlasses „Soziale Arbeit in schulischer Verantwortung“ untersucht. An ihrer quantitativen Online-Studie nahmen niedersachsenweit 512 Mitarbeitende in der Schulsozialarbeit sowie 252 Schulleitungen teil. Ergebnisse der Studie stellten sie Ende November an der Ostfalia Hochschule anlässlich der Fachtagung „Freiräume und Begrenzungen – Strukturreform der Schulsozialarbeit in Niedersachsen“ vor. Rund 250 Interessierte nahmen an der Online-Veranstaltung unter der Moderation der Ostfalia-Mitarbeiterinnen Adina Küchler und Silke Gausche teil. Die Konferenz wurde mit der Unterstützung des Rechenzentrums und des Zentrums für erfolgreiches Lehren und Lernen (ZeLL) realisiert und vom Land Niedersachsen gefördert.

„Der Erlass hat konzeptionelle Entwicklungen, die multiprofessionelle Kooperation in den Schulen und die Handlungs-, Rechts- und Anstellungssicherheit der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter befördert“, sagt Prof. Dr. Christine Baur zu den Konsequenzen der Strukturreform. Durch ihn werde die eigenständige Position der Schulsozialarbeit an den Schulen stärker wahrgenommen, jedoch – so die Befragten – ermögliche er noch nicht in Gänze ein „Agieren auf Augenhöhe“.

Alp Turan, Dezernent für schulische Sozialarbeit der Niedersächsischen Landesschulbehörde in der Regionalabteilung Braunschweig, sprach bei der Online-Tagung zum aktuellen Stand der Umsetzung des Erlasses in Niedersachsen. Prof. Dr. Anke Spies von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg warf einen kritischen Blick auf die Rolle von Schulsozialarbeit in der Primarstufe, den Prof. Dr. Nicole Tigges von der Fachhochschule Dortmund mit der Gegenüberstellung von Schule und Jugendhilfe und unterschiedlichen Motiven zwischen den Berufsgruppen Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und Lehrerinnen und Lehrer ergänzte. Neben den Fachvorträgen und dem Informations- und Erfahrungsaustausch bot die Online-Fachtagung den Teilnehmenden aus Wissenschaft, Bildungspolitik und beruflicher Praxis sowie den Studierenden eine sehr gute Gelegenheit, sich auszutauschen und zu vernetzen. Im Fokus der Diskussion standen dabei Vergütungsunterschiede und hierarchische Verhältnisse zwischen Schulsozialarbeit und Lehrkörper.

Ihre fachliche Ansprechpartnerin zu diesem Thema:

Prof. Dr. Christine Baur
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Fakultät Soziale Arbeit
05331 939 37280 
c.baur@ostfalia.de

Text: Adina Küchler/ZIM, 4.12.2020