Online shoppen in der Samtgemeinde Suderburg

Einzelhändlerinnen und Einzelhändler setzen im Lockdown auf veränderte Einkaufswege

„Die Bestellungen auf dem lokalen Onlinemarktplatz „Suderburg bringt´s“ entwickeln sich durchaus positiv“, sagt Prof. Dr. Arnd Jenne von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg. „Es braucht aber seine Zeit, bis sich neue Dinge etablieren, gerade im Onlinehandel“.

Die im Rahmen eines von der EU und dem Land Niedersachsen entwickelte Online-Plattform vereint mittlerweile sechs kompetente regionale Einzelhändler, darunter Edeka Janszikowsky, Christel‘s Schreibwaren, die Wachholder Apotheke, Elvira Müller EMS, die „SuderBurg“ von Familie Milde und den Dorfladen von Mila Schrader im „Rasthuus Alte Schule“ in Hösseringen. Somit haben die Suderburger die Möglichkeit, online einzukaufen und dies bei den Händlern ihrer eigenen Gemeinde. Für die Belieferungsstrategie der Online-Bestellungen hat Prof. Dr. Kirsten Wegner von der Ostfalia passende Logistikkonzepte mit lokalen Partnerinnen und Partnern erarbeitet. So werden die Bestellungen über die Fahrschule Lux, den Bürgerbus, den Lieferdienst der Wachholder-Apotheke oder vom Pflegedienst Medicom an die Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Dabei gibt es eine zentrale Sammelstelle, den sogenannten „Hub“ im Edeka Getränkemarkt, an dem die Bestellungen aller Einzelhändlerinnen und Einzelhändler vor Auslieferung gebündelt und der Route entsprechend sortiert werden.

„Gerade in der aktuellen Corona-Pandemie können wir durch den lokalen Onlinehandel einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Kontakte auf ein Minimum beschränken“, sagt Michael Resch von der Wacholder-Apotheke und sieht in dem Forschungsprojekt mitunter Chancen für die Bewältigung der aktuellen Pandemieauswirkungen. Dennoch sind es schwierige Zeiten für den regionalen Einzelhandel. „ Der Kundendurchlauf fehlt“, betonen die beiden Suderburger Tino und Sina Milde von der SuderBurg, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, regionale Produkte zu vermarkten. Dem stimmt auch Mila Schrader vom Dorfcafé zu, die in ihrer Kundensequenz stark von Touristinnen und Touristen aus den Ferienwohnungen und vom Museumsdorf abhängig ist.

Anders sieht es bei Michael Resch in der Wacholder-Apotheke und im Edeka-Supermarkt von Gerd Janszikowsky aus. Beide Geschäfte haben täglich von morgens bis abends geöffnet und somit auch täglichen Kundenkontakt. „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teams aufgeteilt, die in wöchentlichen Schichten arbeiten“, erzählt Michael Resch. „Wir achten darauf, dass wir die Dienstzeiten an die persönlichen Umstände anpassen. So hat die Kinderbetreuung zu Hause Vorrang“, berichtet Roy Draeger von der Edeka-Marktleitung. Beide sehen in der Online-Bestellung und der lokalen Auslieferung einen Vorteil: „Wir sparen Wege und schonen damit die Umwelt.“

Unter dem Titel „Lokale Onlinemarktplätze in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum“ (LoOma) baute Professor Jenne mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Ostfalia die Onlineplattform www.suderburgbringts.de auf. Noch bis Ende Juli wird das Forschungsprojekt laufen und die Plattform hochschulseitig betreut. Die Übernahme der Plattform durch einen der Koorperationspartner ist bereits geplant.

Katja Lüdemann/Me/29.03.2021