Dr. Markus Gehring von der Universität Cambridge sprach in Wolfenbüttel über
Klima und Handelspolitik
Einen umfassenden Einblick in die Dynamik aktueller Entwicklungen an der Schnittstelle von internationalem Handel und dem Klimaschutz gab Dr. iur. Markus W. Gehring von der Rechtsfakultät der Universität Cambridge bei einem öffentlichen Vortrag an der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Er folgte damit einer Einladung der Fakultät Recht/Brunswick European Law School (BELS) und der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia sowie des Instituts für Geosysteme und Bioindikation an der TU Braunschweig.
Unter dem Titel „Climate Change in EU Trade Agreements – Birth of a New Age?” beleuchtete Gehring unter anderem die rechtlichen Vorgaben zum Klimaschutz und deren Adaption auch in der Welthandelsorganisation und stellte den EU-Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzwerte (Carbon Border Adjustment Measures - CBAM) sowie die neuesten Entwicklungen im Bereich der EU-Handelsabkommen dar, wie sie in dem von der EU kürzlich verhandelten Handelsabkommen mit Neuseeland sichtbar werden.
Das Abkommen enthält ein spezielles Kapitel zu Handel und nachhaltiger Entwicklung (TSD), welches sich unter anderem mit Umwelt- und Klimafragen befasst.
In diesem Kapitel verpflichten sich die EU und Neuseeland zur wirksamen Umsetzung des Pariser Abkommens und zur Zusammenarbeit in klimabezogenen Angelegenheiten, einschließlich der CO2-Preisgestaltung oder des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Das Abkommen bietet auch Organisationen der Zivilgesellschaft eine aktive Rolle bei der Überwachung der Umsetzung des Abkommens.
Die Frage, ob diese neuen Entwicklungen in den EU-Handelsabkommen einen „birth of a new age“ einläuten, beantwortete Dr. Gehring anhand praktischer Ratschläge für politische und rechtliche Stakeholder.
Dabei ging er auf zahlreiche Fragen und Stellungnahmen aus dem Publikum ein. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse an dem Vortrag. Die Veranstaltung sehen wir als ein besonderes Beispiel für eine internationale und interdisziplinäre Diskussion über aktuelle Forschungsfragen“, sagt Prof. Dr. iur. Winfried Huck von der Fakultät Recht der Ostfalia.
(Von links nach rechts): Prof. Dr. iur. Markus W. Gehring, Rechtsfakultät der Universität
Cambridge, Prof. Dr. rer. nat. Elke Wilharm, Studiendekanin an der Fakultät Versorgungstechnik der
Ostfalia Hochschule, sowie Prof. Dr. iur. Winfried Huck von der Fakultät Recht/BELS der Ostfalia
Hochschule.
Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema:
Prof. Dr. Winfried Huck
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Brunswick European Law School (BELS) - Fakultät Recht
Telefon: 05331 939 33000
E-Mail:
w.huck@ostfalia.de
Text: A.T. Benmaghnia/Huck/ZIM, 26.10.2022
Foto: A.T. Benmaghnia