Gemeinsame Pressemitteilung der Technischen Universität Braunschweig, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Volkswagen Aktiengesellschaft, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fraunhofer-Gesellschaft, Stadt Wolfsburg und Wolfsburg AG
Pläne für einen Universitäts- und Innovationscampus in Wolfsburg
- TU Braunschweig, Volkswagen AG, Ostfalia Hochschule und Fraunhofer-Gesellschafft stellen Pläne für Innovationscampus vor
- Ausbau der Kooperation Open Hybrid LabFactory bringt Schub für Lehre und Forschung
- Ziel ist die Ausrichtung der Automobilproduktion auf nachhaltige Kreislaufwirtschaft
In Wolfsburg bieten sich beste Voraussetzungen für einen neuartigen Universitäts- und Innovationscampus der Technischen Universität Braunschweig. Aufbauend auf den Erfolgen der Open Hybrid LabFactory (OHLF) wird gemeinsam mit dem Volkswagen-Konzern, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften der Leuchtturm zu einem vollwertigen Campus mit Forschung, Lehre und Transfer weiterentwickelt.
Die 2013 als öffentlich-private Partnerschaft gegründete Open Hybrid LabFactory (OHLF) in Wolfsburg soll zu einem Universitäts- und Innovationscampus und zu einem der führenden ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Bildungsstandorte in Deutschland und Europa entwickelt werden. Die wichtigsten Partner sind die Technische Universität Braunschweig, Volkswagen AG, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und Fraunhofer-Gesellschaft. Bei einer Pressekonferenz in Wolfsburg erklärten Vertreter*innen, dass mit der OHLF bereits ein Leuchtturm für High-Tech-orientierte Forschung etabliert sei, der nun ausgebaut werden soll. Damit ziehen Wissenschaft und Wirtschaft, die Stadt Wolfsburg und das Land Niedersachsen zur Stärkung des Standorts an einem Strang.
Die neue Einrichtung wird sich der gesellschaftlichen Herausforderung widmen, wie die industrielle Fahrzeugproduktion nachhaltig und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft gestaltet werden kann. Der existierende Forschungscampus bietet hierfür beste Voraussetzungen – sowohl durch die Kompetenzen vor Ort als auch das Kooperationskonzept in einer engen Partnerschaft mit privaten und öffentlichen Akteuren sowie durch die Forschungsinfrastruktur. Schon jetzt stehen die Themen Circular Economy, nachhaltige Produktion, Leichtbau und Materialentwicklung in Wolfsburg im Fokus.
Seit Bestehen der Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg konnten bereits mehr als 350 Drittmittelprojekte mit einem Fördervolumen von mehr als 80 Millionen Euro eingeworben werden. Durch eine gewachsene Zusammenarbeit von Wissenschaft mit der Industrie hat sie sich als Kooperationsplattform etabliert. Auf dieser Grundlage soll der bislang projektorientiert geförderte Standort zu einem Universitäts- und Innovationscampus der TU Braunschweig in enger Kooperation mit der Volkswagen AG, Fraunhofer-Gesellschaft und der Ostfalia Hochschule weiterentwickelt werden.
„Über die letzten Jahre hat sich die Open Hybrid Lab Factory (OHLF) zu einem zusätzlichen innovativen und leistungsstarken Forschungscampus der TU Braunschweig in Wolfsburg entwickelt, der sich auf dem wichtigen Feld der Mobilitätsforschung etablieren konnte. Mit der Weiterentwicklung zum Universitäts- und Innovationscampus für ‚Circular Economy Technologies‘ soll der Standort zu einem führenden Forschungszentrum für nachhaltige Fahrzeugproduktion im Sinne einer Kreislaufproduktion weiter ausgebaut werden. Zusammen mit der TU Braunschweig, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Ostfalia Hochschule, der Stadt Wolfsburg und der Volkswagen AG planen wir eine schnelle Umsetzung dieses Konzeptes und schaffen damit einen weiteren herausragenden Wissenschaftsraum in Niedersachsen“, sagt Falko Mohrs, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.
"Der neue Campus der TU Braunschweig in Wolfsburg verkörpert unsere Vision einer Universität der Zukunft. An diesem Standort kommen alle wichtigen Player zusammen, um nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln. Denn das geht nur gemeinsam und nur durch eine enge Verzahnung. Wir streben an, mit dem neuen Campus ein Vorbild für innovative Forschung, Lehr- und Transferformate der Zusammenarbeit zu schaffen. Ich danke allen unseren Partnerinnen und Partnern für die großartige Unterstützung auf diesem Weg", sagt Prof. Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig.
„Wir freuen uns, dass die wertvolle Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und den anderen Partnern weiter intensiviert wird. Der neue Fokus der Open Hybrid LabFactory auf Kreislaufwirtschaft passt hervorragend zu unserem Ziel, in unseren Zellfabriken künftig den Kreislauf der Batteriemetalle zu schließen und das Skalieren des Recyclings vorzubereiten. Der Ausbau der Kooperation wird dazu beitragen, dass die Region weiter gestärkt und attraktiver wird – um die besten Talente ins Batterie-Dreieck Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter zu holen“, sagt Thomas Schmall, Technologievorstand Volkswagen AG.
„Der Forschungscampus in Wolfsburg bietet ganz im Sinne der Mission der Fraunhofer-Gesellschaft hervorragende Rahmenbedingungen, damit aus Ideen Innovationen werden. In engem Schulterschluss mit der Universität, der Hochschule, Industrieunternehmen und lokalen Akteuren entwickeln wir in unserem Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM in Wolfsburg ganzheitliche Lösungen unter der Maßgabe der Nachhaltigkeit. Unser Ziel ist die Umsetzung von Innovationen für eine nachhaltige Mobilität zum Wohl der Gesellschaft und zur Stärkung der deutschen und europäischen Wirtschaft“, erklärt Prof. Dr. Raoul Klingner, Direktor Forschung der Fraunhofer-Gesellschaft.
„Als Universitätsstandort unterstreichen wir unser Standing als ganzheitlicher, zukunftsfähiger Lebensort. Wir bündeln hier Forschung und Wissenschaft mit dem Know-How Volkswagens, einer exzellenten Infrastruktur, kurzen Wegen und enormer Schaffenskraft. Das ist ein klares Zeichen für ein konkurrenzfähiges Wolfsburg im internationalen Wettbewerb. Wolfsburgs Vorteile als wirtschaftsstarke Stadt – die gleichzeitig familienfreundlich ist und eine hohe Freizeitqualität aufweist – werden nun um eine Facette von höchster Ausbildungs- und Forschungsqualität ergänzt“, sagt Dennis Weilmann, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg.
„Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind im Selbstverständnis unserer Hochschule fest verankert. Die Ostfalia ist auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik mit ihrer Fakultät am Campus Wolfsburg in Lehre, Forschung und Transfer praxisorientiert aufgestellt und regional sehr gut vernetzt. Ich freue mich, dass wir diese Stärken als Teil dieser Kooperation einbringen können und so die Weiterentwicklung der Circular Economy mit vereinter Innovationskraft vorantreiben“, sagt Prof. Dr. Rosemarie Karger, Präsidentin der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.
„Die Zusage für die TU Braunschweig am Standort ist eine ehrliche Bestätigung des gesamten Forschungscampus und dessen Zusammenarbeit in der öffentlich-privaten Partnerschaft“, so Dr.-Ing. Stefan Schmitt, Geschäftsführer der Open Hybrid LabFactory.
Vorbild für die integrierte Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft
Das herausragende Merkmal des OHLF-Campus ist, dass er sich durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Universitäts-, Hochschul- und außeruniversitären Forschungsinstituten sowie Unternehmen auszeichnet. Der Campus bietet damit auch ein optimales Ökosystem für Start-ups.
„Der Universitäts- und Innovationscampus der TU Braunschweig in Wolfsburg wird sich schnell zu einem Vorzeigestandort in Deutschland entwickeln und europaweit Beachtung finden. Denn hier kann anwendungsnah gelehrt und geforscht werden sowie das Potenzial für Transferleistungen in die Industrie und Gesellschaft gebündelt und das regionale Transfer- und Innovationsökosystem signifikant gestärkt werden“, sagt Prof. Dr. Arno Kwade, Vizepräsident Technologietransfer und Innovation der TU Braunschweig.
Die ausgesprochen enge Vernetzung ermöglicht es den Studierenden und Forschenden, ihre Ideen gleichzeitig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu verwirklichen und am Markt zu platzieren. Der Campus ist zudem in die Gebiets- und Regionsstrategie der Stadt Wolfsburg sowie die „Circular Region Südostniedersachsen“ eingebettet und kooperiert entsprechend eng mit Akteuren der TU Clausthal in Clausthal und Goslar sowie Akteur*innen der TU Braunschweig und der Fraunhofer-Gesellschaft in Braunschweig und Salzgitter (Wasserstoff Campus).
„Die Verknüpfung von innovativer Technik, neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Anwendung sowie der Erprobung auf Industrieniveau: mit diesem Ansatz hat sich die Open Hybrid LabFactory seit 2016 zu einem Highlight des Wissenschaftsstandorts Wolfsburg entwickelt, das weit darüber hinaus strahlt. Für uns als Eigentümer des Gebäudes und Akteur an der Schnittstelle zwischen privater und öffentlicher Hand ist dies auch ein Erfolg der kontinuierlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit der beteiligten Partner sowie ein Symbol für deren Innovationskraft“, sagt Wendelin Göbel, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG.
Prof. Dr. Michael Thomas (Abteilungsleiter Fraunhofer IST & Fraunhofer-Zentrum für “ Circular Economy für Mobilität“), Prof. Dr. Rosemarie Karger (Präsidentin der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften), Dennis Weilmann (Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg), Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade (Vizepräsident für Transfer und Innovation der TU Braunschweig), Thomas Schmall (Volkswagen AG, Konzern-Vorstand Group Technology), Wissenschaftsminister Falko Mohrs (Ministerium für Wissenschaft und Kultur) und Wendelin Göbel (Sprecher des Vorstands Wolfsburg AG).
Bildnachweis: Philipp Ziebart/TU Braunschweig
Ihre Ansprechpartnerin zu diesem Thema:
Asmik Kostandian
Technische Universität Braunschweig
Pressereferentin der Hochschulleitung
Universitätsplatz 2
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-4142
E-Mail:
asmik.kostandian@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de